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TTBL: Filip Zeljko überzeugt erneut

Der TSV Bad Königshofen unterliegt dennoch in Bergneustadt mit 1:3

Dass die Mannschaft des TSV Bad Königshofen aus dem kleinsten Verein der Tischtennis-Bundesliga bis zum drittletzten Spieltag berechtigte Hoffungen auf eine erstmalige Teilnahme an den Playoffs haben durfte, verdient Respekt und Anerkennung. Dass sie an der zweitstärksten, zurzeit wahrscheinlich eher stärksten, Saarbrücken, scheiterte, musste befürchtet werden, zumal nur Filip Zeljko in Topverfassung spielte. Die zwei Tage später in Bergneustadt anvisierte Wiedergutmachung gegen den Drittletzten war aber keine gute Gesamt-Vorstellung der Mannschaft, die als solche mit dieser Leistung nicht so überragend durch die Saison gekommen wäre.
Richtig überzeugen, ja sogar überraschen konnte nur Filip Zeljko. Bastian Steger sucht zurzeit vergeblich nach seiner Normalform. Martin Allegro war wieder mal nicht weiter als nahe dran am ersten Gewinn eines Einzels im TSV-Trikot. Und Kilian Ort war erst überhaupt „nicht aufgestellt worden vom Trainer“, so seine Aussage im Interview beim Streaming-Sender spontent.tv, nach dem Grand Smash of Singapore und vor den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg.
Dabei hatte der Dienstagabend in der Burstenhalle von Bergneustadt so verheißungsvoll begonnen. Filip Zeljko knüpfte an seine gute Form vom Sonntag gegen den einen Nationalspieler Patrick Franziska (2:3) an und krönte sie diesmal gegen den anderen, Benedikt Duda, mit 3:2. Noch am Montagabend hatte er versprochen, „ich werde am Dienstag den verpassten Sieg nachholen.“ Da zweifelten seine Fans noch, ob er, inzwischen wesentlich verbessert im Gebrauch der deutschen Sprache, nicht doch „werden“ mit „wollen“ verwechselt habe. Doch er setzte sein Versprechen konkret um, fiel auch nicht um, als Duda von 0:2 auf 2:2 ausgeglichen hatte, spielte ab 7:7 im fünften Satz voll aggressiv und mit hohem Risiko und inhalierte dann das Glücksgefühl als Wegbereiter für einen Auswärtssieg.
Dann würde ja Basti Steger den bis dato in dieser Saison sieglosen Alberto Mino schlagen und auf 2:0 ausbauen, mit der dreifachen Option auf den dritten Punkt. Doch solche Rechnungen gehen bekanntlich eher weniger als meistens auf. Diesmal nicht, weil die gewohnte Konstante in solchen Kalkulationen Bastian Steger sich zuletzt zur Unbekannten X verändert hatte. Zumal sein Gegner Alberto Mino, der noch auf der Suche nach einem neuen Verein ist, sich von den Fans nach 0:8-Bilanz unbedingt mit einem Sieg im letzten Heimspiel verabschieden wollte – und Steger bereits im Vorjahr hier geschlagen hatte. Mino spielte und puschte sich leidenschaftlich. Steger versuchte auch alles, aber es gelang für seine Verhältnisse zu wenig. Er kam nie an seine Normalform heran und Teil seiner Körpersprache war, dass er immer wieder nur den Kopf über sich selber schüttelte – 3:1 für den Ecuadorianer Mino und Ausgleich zum 1:1.
Dann kam der nächste 0:8-Bilanz-Kandidat Martin Allegro gegen den Ägypter Omar Assar, Nr. 27 der Weltrangliste an den Tisch. Dem netten Belgier eilt der Ruf voraus, immer für einen Sieg gut zu sein, aber noch kein Einzel gewonnen zu haben. Dabei blieb es auch. Er lieferte Assar zwar einen großen Fight, gewann auch, wie meistens, den ersten Satz und verlor am Ende, wie immer diese Runde. Als ihn sein Coach bei 9:9 im dritten Satz nach gewonnenem Punkt in einer Aufholjagd ins Timeout holte, stampfte er auf den Boden, weil er lieber weiter gespielt hätte – bekam dann ein Aufschlag-Ass um die Ohren und verlor mit 9:11, den vierten Satz mit 10:12 – Zwischenstand 1:2.
Das Einzel der Spitzenspieler Duda gegen Steger war dann spielerisch von beiden Seiten enttäuschend. Dabei kennen sie sich von unzähligen Matches im gemeinsamen Trainingszentrum in Düsseldorf. Der Verlierer würde mit 0:2 Einzeln heraus gehen und zugleich die vierte Niederlage in Serie beziehen. Es war Bastian Steger: nach Muramatsu (Mainz), Jin (Saarbrücken) und Mino nun Duda. In Normal-, nicht einmal in Überform, kann er sie alle schlagen, nur zurzeit nicht. So betrachtet kommen ihm persönlich die sechs Wochen Pause bis zum letzten Heimspiel am 30. April gegen Mühlhausen nicht einmal ungelegen. Und dann geht es zumindest um die Ehre - für alle.
 

TTC Schwalbe Bergneustadt – TSV Bad Königshofen 3:1
Benedikt Duda -  Filip Zeljko   2:3
(9:11/8:11/11:8/11:7/8:11)
Alberto Mino – Bastian Steger   3:1
(11:6/11:7/9:11/13:11)
Omar Assar – Martin Allegro     3:1
9:11/11:9/12:10/11:7)
Duda – Steger                   3:0
(11:7/11:6/11:8)

 

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