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Mannschaftssport Erwachsene  

"Vielleicht wird im Sport längerfristig wieder vernünftiger gewirtschaftet"

TV Hofstetten: Corona-Immunität dank Nachwuchsförderung und Ehrenamt / Vorgezogene Heizungssanierung als Win-Win-Projekt

Beim TV Hofstetten und Abteilungsleiter Lothar Wolz halten sich die Sorgen in der Corona-Krise in Grenzen. Foto: TV Hofstetten

Dass es Gold wert sein kann, konsequent auf Nachwuchsförderung und Ehrenamt zu setzen, erlebt und zeigt derzeit der unterfränkische TV Hofstetten, dessen 1. Damen-Mannschaft selbst in der 3. Bundesliga beinahe ausschließlich mit Eigengewächsen auskommt. Während bei vielen hochklassigen Vereinen die Sorge um (drohende) Sponsorenverluste nahezu eins ist mit der Sorge um die sportliche Existenz, offenbart Abteilungsleiter Lothar Wolz im kurzen BTTV-Interview eine Art „Immunität“ seines Klubs gegen das Corona-Virus: 

Viele hochklassige Vereine fürchten im Zuge der Corona-Krise um ihre wirtschaftliche und im Zuge dessen auch sportliche Existenz. Wie sieht es beim TV Hofstetten aus?

Lothar Wolz: Unsere finanziellen Sorgen halten sich absolut im Rahmen. Durch die Tatsache, dass wir weder bezahlte Sportler noch Trainer (diese erhalten in all unseren Sportgruppen nur die ÜL-Pauschale für geleistete Stunden) haben, sind unsere Kosten überschaubar. Dennoch schmerzt der Wegfall einiger unserer Hauptveranstaltungen natürlich auch finanziell, zumal wir ja eine vereinseigene Halle zu unterhalten haben. Sportlich haben wir keine Sorgen, unser Kader steht, da hängen keine finanziellen Risiken dran. Wenn es wieder losgeht, sind wir bereit. Und unsere insgesamt 4 errungenen Meistertitel (Damen 2, Herren 1 und 2, Mädchen) werden wir zu gegebener Zeit auch noch feiern. 

Welche positiven Aspekte/Chancen könnt ihr der Krise abgewinnen?

Lothar Wolz: Vielleicht führt diese Situation dazu, dass längerfristig wieder etwas vernünftiger gewirtschaftet wird im Sport. Das würde die Chancen unserer Nachwuchssportler, sich in höheren Ligen zu etablieren sicher nicht schmälern. Wobei wir dieses Phänomen in anderen Sportarten natürlich in ganz anderen Dimensionen erleben. 

Wie nutzt der Verein die TT-freie Zeit? 

Lothar Wolz: Wir haben im Verein ein großes Projekt vorgezogen. Die Heizung unserer Bergsporthalle sollte im Sommer erneuert werden. Da die ausführende Firma Kapazitäten frei hatte, haben wir das nun vorgezogen und sind gerade mittendrin. Ein doppelter Gewinn: Wir können im Sommer dann hoffentlich durchtrainieren und gleichzeitig unterstützen wir die heimische Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit. 

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