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Personal/Hintergrund  

Trauer um Peter Schneider

Sein Laden war die Anlaufstelle für Tischtennisspieler im Allgäu. Er schwang früher selbst erfolgreich den Schläger. Ein Nachruf, verfasst von Stefan Beckmann.

(Foto: Familie Schneider)

Trauer um Peter Schneider

Wer im Allgäu wettkampfmäßig Tischtennis spielt, kam an ihm kaum vorbei. Peter Schneider versorgte Spieler mit Hölzern und Belägen, Vereine bezogen über ihn Tische, Netze, Bälle oder auch Trainingsanzüge und Trikots. Fast 40 Jahre lang betrieb Schneider den einzigen dauerhaft existierenden Tischtennis-Shop in der Region. Jetzt ist der Memmingerberger im Alter von 72 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.

Bereits 1984 hatte der gelernte Fernmeldetechniker angefangen, nebenher Tischtennisartikel zu vertreiben. Der Verkaufsraum befand sich von Beginn an im Keller seines Hauses in Memmingerberg. Anfangs gelangten die Kunden noch durchs Treppenhaus in den Keller, erst in späteren Jahren wurde ein separater Zugang geschaffen. Und hierher kamen die Kunden von Oberstdorf bis Ulm, von Biberach bis Landsberg, um sich ihre Schläger von Schneider mit neuen Belägen bekleben zu lassen. Engagiert und mit spürbarer Begeisterung beriet er seine Kunden in Materialfragen. Und es wurde ausgiebig gefachsimpelt und Neuigkeiten aus der Tischtennis-Szene ausgetauscht.

Zusammen mit seiner Frau Inge war er auch lange Jahre mit einem Verkaufsstand bei den Heimspielen von Bundesligist TTF Ochsenhausen präsent. Schneider pflegte Kontakte zu einigen Profispielern. Die nutzte er, um 2018 in Erolzheim einen Showkampf mit Jörgen Persson und Steffen Fetzner vor 400 Zuschauern zu veranstalten.
Viele Kunden haben Peter Schneider nur als Händler gekannt, dabei war er auch selbst ein ausgezeichneter Tischtennisspieler. Nach ersten Schritten in Memmingen wechselte er 1965 für die Dauer seiner Lehrzeit zur BSG Messerschmitt Augsburg. Hauptgrund dafür war aber nicht, das eigene Spiel zu verbessern, sondern um abends fürs Training das Lehrlingsheim verlassen zu dürfen. Während dieser Lehrzeit wurde er 1967 schwäbischer Einzel- und Doppelmeister in der Jugend.

Zurück in Memmingen spielte Schneider zunächst für den TVM und gewann mit dem Team in der Saison 1977/78 den schwäbischen Pokal auf Verbandsebene. Kurz darauf erfolgte der Wechsel zum FCM, für den er in der 1. Schwabenliga zumeist im vorderen Paarkreuz auf Punktejagd ging.

1979 machte er in Hamburg einen Übungsleiterschein und war fortan bei verschiedenen Vereinen als Jugendtrainer tätig. Dabei wuchs sein Interesse fürs Material, auch weil die Jugendlichen ihn oft danach fragten. Schneider selbst war einer der ersten so genannten Materialspieler in der Region. Auf der Rückhandseite agierte er tischnah mit einem Anti Top-Belag. Aufstrebende Talente wie Norbert Schölhorn und Peter Angerer spielten zeitweise mit ihm in einer Mannschaft. Den Aufstieg in
die Landesliga verpasste der FCM mehrmals nur knapp. Weggefährten beschreiben den Tischtennisspieler Peter Schneider als ehrgeizigen, aber stets fairen Sportsmann.

1994 beendete er seine aktive Karriere, blieb aber sportlich stets aktiv. Im Winter war er oft auf Skiern, im Sommer auf dem Fahrrad unterwegs. Mit 50 Jahren entdeckte er das Golfen für sich und gab auch dabei eine gute Figur ab. Peter Schneider hinterlässt Ehefrau, zwei Töchter und vier Enkelkinder.

(Text: Stefan Beckmann)

 

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