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Mannschaftssport Erwachsene  

Saisonvorschau 2.Bundesliga/Süd der Damen

Routinier Wendelstein und Neuling Kolbermoor vertreten Bayern

Nachwuchstalent Chantal Mantz betritt mit dem SV-DJK Kolbermoor Bundesliga-Neuland (Foto: Nils Rack).

Zwei Klubs, deren Profil unterschiedlicher kaum sein könnte, bilden in der Spielzeit 2011/12 die bayerische Vertretung in der 2. Bundesliga/Süd der Damen: Liga-Dauerbrenner TTC Optolyth Wendelstein und Bundesliga-Neuling SV-DJK Kolbermoor. Gemein haben Mittelfranken und Oberbayern, Routiniers und Youngsters die Ambition sowie das Potential, sich in der Liga vorne bis sehr weit vorne zu platzieren. Zum Saisonauftakt stellt sich Kolbermoor am 3. September bei Top-Team Busenbach vor, Wendelstein startet eine Woche später im »Bau« der Leutzscher Füchse in Leipzig.  

TTC Optolyth Wendelstein: Blue-Chip will erneut auf`s Podium

»Einen Platz unter den Top drei«, strebt Trainer Franz David mit dem TTC Optolyth Wendelstein an. Ein Klub, den man in der Börsensprache wohl als »Blue-Chip« auf dem Index der 2. Bundesliga bezeichnen würde: renommiert, fest im Sattel sitzend und zuverlässig erfolgreich. Attribute, die auch auf jede einzelne Spielerin im Kader der Mittelfranken zutreffen. Unverändert kann David auf jene Damen bauen, die in der Vorsaison für Rang drei im Abschlussklassement sorgten. Hinter Frontfrau Martina Smistikova (25) aus Tschechien, schlagen mit Svenja Weikert (30), Andrea Schiel (31) und Jessika Weikert (30) drei waschechte Fränkinnen auf. Gemeinsam bilden sie eine eingeschworene, ausgeglichene und routinierte Gemeinschaft mit hoher spielerischer Substanz. Ein Team, das in der Lage ist, jeden Gegner der zweiten Liga zu schlagen. Den Beweis lieferten die Wendelsteinerinnen zuletzt in der Rückrunde der vergangenen Saison, als sie dem Spitzenduo Langweid/Busenbach drei Punkte abrangen. Meister und Erstliga-Aufsteiger Langweid wurde mit 6:3 besiegt, gegen Vizemeister Busenbach gab es ein Remis. Manko der Mannschaft: den Ausfall einer Stammspielerin, kann Wendelstein gegebenenfalls nur durch den »guten Willen« treuer Vereinseelen kompensieren.  

Wer aus der Routine und Konstanz des Klubs nun auf Stagnation und Erfolgssättigung schließt, der irrt. Bei aller Kontinuität, zeigt sich Wendelsteins Trainer und »Macher« David gegenüber Veränderungen absolut aufgeschlossen: »Wenn die sportlichen Voraussetzung stimmen und wir zeitlich ausreichender Planungssicherheit haben, ist die 1.Bundesliga für uns durchaus ein Thema.«

Die Aufstellung: Martina Smistikova, Svenja Weikert, Andrea Schiel, Jessika Weikert.

SV DJK Kolbermoor: Startup betritt Bundesliga-Parkett

Als ambitioniertes »Startup« auf dem Bundesliga-Parkett präsentiert sich der SV-DJK Kolbermoor, der seinen Marktwert in den letzten Jahren stetig und in großen Schritten steigern konnte. Auf Anhieb gelang dem Team von Trainer Zsolt Hollo nun der Sprung von der Regionalliga in die 2. Bundesliga, wobei die Oberbayern als Vizemeister vom Aufstiegsverzicht der mittelfränkischen SpVgg DJK Wolframs-Eschenbach profitierten. 

Vom üblichen »Aufsteiger-Minimalismus«, weichen Kolbermoors Ziele auch in Liga zwei ab: »Wir wollen möglichst weit vorne mitspielen. Ein Platz unter den ersten fünf wird angestrebt«, so Pressesprecher Richard Haslbeck. Mit der ungarischen Jung-Nationalspielerin Krisztina Ambrus (19) zogen die Klubverantwortlichen eine neue Nummer eins an Land, die nicht nur über entsprechendes spielerisches Format verfügt, sondern als ehrgeiziger Jungprofi auch perfekt in`s Mannschaftsgefüge passt. Die aktuelle Nummer 156 der Welt mit tischnahem Angriffspiel kommt aus einer echten Tischtennis-Familie. Gemeinsam mit ihren älteren Schwestern Beata und Timea, der neuen Spitzenspielerin des Regionalliga-Aufsteigers Bayern München, spielte sie vor ihrem Wechsel nach Kolbermoor beim ungarischen Extraligisten Soltvadkert Te Akker Plus. Hinter Ambrus rücken in Kolbermoor die beiden Chinesinnen, Yang Yu Qin (18) und Xu Nuo (14), auf Position zwei. Die Asiatinnen werden sich wie in der Vorsaison pro Halbserie abwechseln. 

Jung und deutsch ist der Liga-Neuling »hinten« aufgestellt. Als Eigengewächs ist die frischgebackene Vize-Europameisterin der Schülerinnen, Chantal Mantz (15), an Position drei das »Aushängeschild« des Vereins. Neu in Kolbermoor ist Katharina Sabo (18), die vom württembergischen Regionalligisten TSV Herrlingen zum bayerischen Aufsteiger wechselte. 

Für alle vier Spielerinnen bedeutet die 2.Bundesliga »Neuland« und einen Sprung in ihrer noch jungen, sportlichen Karriereleiter. Wer will da widersprechen, wenn Hasslbeck das »jugendliche Alter und damit verbundene Potential sich noch deutlich steigern zu können« als Stärke und »die Unerfahrenheit« als möglichen Schwachpunkt des Newcomers nennt. 

Aufstellung: Krisztina Ambrus, Yu Qin Yang, Nuo Xu, Chantal Mantz, Katharina Sabo

Risikoinvestment Meisterschaftstipp

Und wer sind die Titelfavoriten der Liga? Hoch im Kurs steht der TV Busenbach, ohne aber klarer Favorit zu sein. Die Ausgeglichenheit der Liga, viele neue »Gesichter« und andere Fragezeichen machen einen konkreten Meisterschaftstipp zum Risikoinvestment. 

Die vielfache Bayerische Meisterin Svenja Weikert ist eine feste Größe im Team Wendelstein.
Mit Spitzenspielerin Martina Smistikova peilt Wendelstein erneut eine Top3-Platzierung an.

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