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Einzelsport Erwachsene  

BEM-Nachlese 2017

Von A wie Absagen bis Z wie Zuschauer

Daniel Rinderer zeigte unfreiwillig auch turnerische Qualitäten. Fotos: Nils Rack

Absagen: Leider fehlten auch in diesem Jahr wieder einige namhafte Cracks – aus verschiedensten Gründen. Bei den Damen vor allem die Kolbermoorer Nationalspielerinnen Sabine Winter und Kristin Silbereisen, bei den Herren unter anderem Alex Flemming und Titelverteidiger Dennis Dickhardt.

Buxheim: Zum dritten Mal in Folge war die TT-Abteilung des SV Buxheim Ausrichter der „Bayerischen“. Und 2018 sehr wahrscheinlich auch zum vierten Mal. Die Crew um Captain Alfons Speth ist ein eingespieltes Team.

Chantal Mantz: Die Jung-Nationalspielerin aus Bayern, die sich zur aktuellen Saison sportlich zum ttc berlin eastside in die Bundeshauptstadt verabschiedete, durfte bei den weißblauen Titelkämpfen zwar nicht mitspielen, war in Ingolstadt aber als Zuschauerin zu Gast, um insbesondere Schwester Sarah und Freund Manuel Kupfer anzufeuern. 

Dauerbrenner: Ihre wievielte Bayerische Meisterschaft das heuer war, wusste die 31-jährige Katharina Schneider auch nicht mehr so genau („Ich glaube ich habe erstmals im Jahr 2000 mitgespielt und danach höchstens einmal gefehlt, aber sicher bin ich mir nicht.“). Es werden aber wohl ihre letzten gewesen sein. Und dann mit zwei Titeln verabschiedet – Chapeau. 

Edeka Südbayern GmbH: Das Lebensmittel-Unternehmen unterstützt den SV Buxheim schon seit einigen Jahren. Ohne den Sponsor würde es solche Veranstaltungen wie den Edeka Südbayern Cup oder die Bayerischen Meisterschaften mit einem Gesamt-Preisgeld von 5.000 Euro wohl nicht geben. 

Fernsehen: Das Bayerische Fernsehen war über viele Jahre hinweg ein gern gesehener Dauergast bei den „Bayerischen“, den wir 2017 allerdings leider zum dritten Mal in Folge nicht begrüßen durften.   

Größenunterschied: Beim Anblick der gemischten Doppel Marc Seidler und Lea Fath sowie Bastian Herbert und Svenja Horlebein musste man ob der Größenverhältnisse schon ein wenig schmunzeln. Die jungen Herbert/Horlebein schafften es ins Viertelfinale und unterlagen den späteren Vizemeistern Maier/Schwalm knapp im Entscheidungssatz.

Hotel: Wie schon 2015 und 2016 konnte der SV Buxheim alle herbergbedürftigen Aktiven zu Sonderkonditionen gemeinsam in einem Hotel unterbringen: Dem „ENSO“ direkt gegenüber der Saturn-Arena, der DEL-Heimstätte des EHC Ingolstadt. 

Internet: Diente via bttv.de u.a. zur Versorgung aller Daheimgebliebene mit den aktuellen Ergebnisse aus der Paul-Wegmann-Halle. 

Jugend-Duell: Im Finale der Bayerischen Jugendmeisterschaften standen sie sich schon gegenüber, jetzt gab es das Duell Daniel Rinderer vs. Felix Wetzel im Viertelfinale – mit klasse Ballwechseln und wieder dem besseren Ende für Rinderer. Auch die jungen Laura Tiefenbrunner und Franziska Schreiner trafen früh aufeinander, weil Schreiner ein Gruppenspiel verloren hatte. Schreiner setzte sich in sieben Sätzen durch. 

Kenan Birkmann: Eine der Überraschungen des Turniers. Der Linkshänder vom Oberliga-Tabellenführer Windsbach spielte stark auf, kam ins Halbfinale, wo allerdings mit Kilian Ort ein übermächtiger Gegner wartete. Nationalspieler Ort kannte keine Gnade, spielte volle Pulle. Birkmann kassierte ein 0:4, verlor einen Satz sogar 0:11 und war am Verzweifeln: „Ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Dennoch wird der Bronzemedaillengewinner die Bayerischen Meisterschaften 2017 sicher in guter Erinnerung behalten.

Löwe: Die Bayerische Staatskanzlei stiftete traditionell EIN bayerisches Wappentier aus Porzellan als Siegertrophäe. Die Frage, wer sie bekommen sollte, entschied Herren-Sieger spontan zu Gunsten von Damen-Champion Katharina Schneider: „Ich hab schon einen“, schmunzelte Ort. 

Musik: Ertönte u.a. zur feierlichen Untermalung der Finalveranstaltung in diesem Jahr leider keine. Auch ein eilig einbestellter Elektriker konnte die streikende Anlage nicht rechtzeitig reparieren. Schade! 

Nachwuchs: Im Herren- und vor allem im Damen-Feld waren jede Menge talentierter Nachwuchsasse zu finden. Die Mixed-Gewinner Janine Hanslick und Daniel Rinderer sind zusammen gerade mal 30 Jahre jung. 

Oldie: Den inoffiziellen Titel „ältester Teilnehmer der 70. Bayerischen Meisterschaften“ sicherte sich der 49-jährige Peter Angerer vom TSV Schwabmünchen mit zweimonatigem Vorsprung vor Steffen Kirner vom TSV Windsbach.

Players Party: Fand diesmal in der Bar „Legends“ statt, mit Blick auf die Eishalle, wo eine Disco-Schlittschuh-Veranstaltung stattfand. Zum Essen gab es ein Drei-Gang-Menü, Hauptgericht wahlweise Thai-Curry, Schweinsbraten oder Pasta. 

Qualifikation: Wer letztendlich für Bayern bei den Deutschen Meisterschaften in Bamberg (3.-5. März) dabei sein wird, entscheidet sich kurz vor dem Meldeschluss am 8. Februar. Nico Christ ist auf jeden Fall dabei. Die Quali zu den Deutschen war sein großes Ziel. Das hat er als Zweiter in jedem Fall gepackt. 

Rolle rückwärts: Im Doppel-Halbfinale verlor Daniel Rinderer die Körper-Kontrolle und machte eine Rolle rückwärts. BTTV-Fotograf Nils Rack drückte in dem Moment auf den Auslöser.

Schlägerkontrolleur: Kein Geringerer als Dr. Torsten Küneth, Mitglied im Materialkomitee des Tischtennis-Weltverbandes ITTF und einer der weltweit bekanntesten Schiedsrichter, überprüfte der Starter/innen wichtigstes Werkzeug und hatte mit nur einer kleinen Ausnahme nichts zu beanstanden. 

Turnierleitung: Oblag wie schon seit Anfang der 2000er Jahre dem eingespielten Duo Ulli Schimmel (Fachwart Einzelsport) und Gerhard Arnold. Ein absolutes „Dreamteam“, das einmal mehr dafür sorgte, dass alles wie am Schnürchen lief. 

Unparteiische: 18 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sorgten für die Einhaltung der Regeln, zudem gab es eine Schlägerkontrolle. Sechs neue Verbandsschiedsrichter legten bei den Bayerischen ihre Prüfung erfolgreich ab. Herzlichen Glückwunsch.

Video: Seit den 90ern sieht man im BTTV einen Mann auf Turnieren, der mit Camcordern bewaffnet ist und das Geschehen filmt. Dutzende Spielerinnen und Spieler hat Reinhard Steinbrecher auf ihrem Weg begleitet. Auch in Ingolstadt hat „Stoni“ wieder zwei Tage alles gefilmt, was ihm unter die Augen kam. Zu sehen ist das Ganze auf seinem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/user/talkwithme13. Seit Beginn der Film-Tätigkeit hat Steinbrecher nach eigenen Angaben 80 Festplatten mit insgesamt über 70 Terrabyte Material gesammelt, darunter finden sich Spieler wie Bastian Steger und Sabine Winter in Schüler-Jahren. 

Winkler, André: Im dritten bedeutungslosen Gruppenspiel gegen Hannes Hörmann (Hilpoltstein) schoss der Hörsteiner frustriert den Ball weit über die Banden hinweg und sagte zur Schiedsrichterin: „Ein neuer Ball, eine Gelbe Karte für mich und ein Time-Out bitte.“ Alle drei Wünsche wurden ihm erfüllt.

XL-Format: Hatte traditionell die Currywurst, die nebst vielen anderen leckeren Speisen und Getränken in der Cafeteria zu moderaten Preisen angeboten wurde. Die freundliche Catering-Crew des SV Buxheim ließ es Teilnehmern, Zuschauern, etc. kulinarisch an nichts fehlen. 

Yahmed: Mit Vornamen Alex und Cheftrainer des TSV Schwabhausen fiel in Ingolstadt durch dicken Gipsfuss auf. Vor rund neun Wochen hatte er sich im Punktspiel eine schwere Achillessehnenverletzung zugezogen, die operiert werden musste. Weite Wege (etwa zur Cafeteria) ersparten ihm seine „zwei Engel“ Emma und Luisa Bruch. Die Zwillinge, erfolgreiche Nachwuchsspielerin des TSV, nahmen in Ingolstadt Anschauungsunterricht und waren zudem als „Pflegedienst“ für ihren Trainer im Einsatz. 

Zuschauer: Laut Ausrichter SV Buxheim kamen an den beiden Tagen sogar etwas mehr Zuschauer als 2016. Dennoch war die Paul-Wegmann-Halle alles andere als voll. Auch wenn es „nur“ die Bayerischen Meisterschaften sind, die Aktiven und ihre Leistungen hätten in jedem Fall mehr Besucher verdient.

 

"Schau mir in die Augen, Kleine!": Schwierig beim Youngster-Mixed Svenja Horlebein und Bastian Herbert.
Kenan Birkmann überraschte mit dem Einzug ins Einzel-Halbfinale.
Der Oldie dieser Meisterschaften: Halbdistanzexperte Peter Angerer vom TSV Schwabmünchen.
Bekam alle Wünsche erfüllt: André Winkler.
Sicherte sich als Finalist die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Bamberg: Nico Christ.
Insgesamt 18 Unparteiische (im Bild: Rita Lindner) waren in Ingolstadt im Einsatz.

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