Das gibt’s auch selten: In den TT-Bundesligen gingen an diesem Wochenende sämtliche Begegnungen mit bayerischer Beteiligung über die volle Distanz. Schade nur: In den Oberhäusern standen die bayerischen Gastgeber am Ende zweier Krimis mit leeren Händen da. Die amtierenden Deutschen Meisterinnen vom SV DJK Kolbermoor konnten ihrer Favoritenrolle beim 4:6 gegen den TuS Bad Driburg nicht gerecht werden und die TTBL-Profis vom TSV Bad Königshofen vor einer prächtigen Kulisse von 1.200 Zuschauern beim 2:3 gegen den nationalen Rekordchampion Borussia Düsseldorf keinen zählbaren Profit aus dem Fehlen des Düsseldorfer Superstars Timo Boll ziehen.
Bad Königshofen bangt und hofft vergeblich
Verantwortliche und Fans des TSV Bad Königshofen hatten bis zuletzt darauf gehofft, beim Heimspiel gegen den aktuellen Triple-Sieger (Dt. Meister, Dt. Pokalsieger und European Champions-League-Gewinner) Borussia Düsseldorf erstmals auch dessen absoluten Superstar Timo Boll in der Shakehands-Arena begrüßen und bewundern zu dürfen, doch was sich in den letzten Tagen immer mehr andeutete, wurde am gestrigen Sonntagnachmittag Fakt: Verletzungsbedingt fehlte Boll im Aufgebot der Nordrhein-Westfalen, blieb daheim. Rein sportlich stiegen damit aber freilich die Chancen des unterfränkischen Underdogs, doch am Ende fehlten ein paar „mickrige“ Punkte zum Sieg über den zuletzt schwächelnden Branchenprimus: Mit 9:11 im „Fünften“ verloren Kilian Ort und Bence Majoros das Schlussdoppel gegen die Gäste-Kombi Anton Källberg/Kamal Achanta. Für beide TSV-Punkte hatte zuvor die japanische Nummer eins Mizuki Oikawa gesorgt, der sowohl zum Auftakt gegen Källberg als auch im Spitzeneinzel gegen Kristian Karlsson gewann. Karlsson glich die 1:0-Führung durch ein 3:1 über Majoros zur Pause aus und Achanta erhöhte durch ein 3:0 über Ort.
Enttäuschter Dt. Meister
Klare Worte fand Kolbermoors Abteilungsleiter Michael Fuchs gegenüber tischtennis.de nach der doch relativ überraschenden 4:6-Heimpleite gegen Bad Driburg: „Wenn wir vorne mitspielen wollen, müssen wir uns im weiteren Verlauf der Saison auf jeden Fall wieder steigern und eine stabilere Leistung abrufen.“ Nach der erwarteten Punkteteilung in den Doppeln, enttäuschten im Einzel vor allem Sabine Winter im vorderen und Katharina Michajlova im hinteren Paarkreuz: Während Paarkreuzkollegin Kristin Lang immerhin einen Sieg über Sarah de Nutte beisteuern konnte, blieb Winter gegen die überragende Niederländerin Britt Eerland und die Luxemburgerin de Nutte gar ohne Satzgewinn. Michajlova machte hinten keinen Stich, verlor sowohl gegen Jung-Mama Nadine Bollmeier als auch das Abschlusseinzel gegen Bad Driburgs Youngster Sophia Klee. Nur Abwehr-Ass Svetlana Ganina hielt sich mit Siegen über Klee und Bollmeier schadlos.
Hilpoltstein und Passau spielen Remis
Dank einer kurzfristig erteilten Ausnahmegenehmigung konnte das Auswärtsspiel des TV Hipoltstein beim TTC GW Bad Hamm in der 2. Herren-Bundesliga trotz des in NRW geltenden Sportverbots am Totensonntag stattfinden. Beim 5:5 glänzte auf Seiten des TVH vor allem Dennis Dickhardt mit zwei Einzelsiegen gegen Henning Zeptner und Herrmann Mühlbach.
Eine tolle Aufholjagd legte der TTC Fortuna Passau in Hessen hin: Beim starken Aufsteiger TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell II holte das Team von Coach Davor Vejnovic nach einem 1:5-Rückstand noch ein 5:5-Unentschieden, bleibt aber auf dem vorletzten Platz der Zweitliga-Tabelle, der am Saisonende den Abstieg bedeuten würde.
Langweid glücklicher Derbysieger
In der 3. Damen-Bundesliga hatte Spitzenreiter TTC Langweid beim 6:4-Auswärtserfolg im Nachbarschaftsderby gegen die „Zweite“ des TSV Schwabhausen ziemlichen Dusel. „Wenn wir ehrlich sind, hätte Schwabhausen zumindest ein Unentschieden verdient gehabt“, räumte auch TTCL-Coach Katrin Meyerhöfer ein. U.a. gingen vier von fünf Fünfsatzmatches an ihre Mannschaft.
