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Einzelsport Erwachsene  

Deutscher Meistertitel für Sabine Winter und Laura Tiefenbrunner

Duo sichert sich verdient die Goldmedaille in Bremen / Einzel-Silber für Bastian Steger

Strahlende Siegerinnen Sabine Winter und Laura Tiefenbrunner (Fotos: Erik Thomas)

Zwei Bayerinnen standen in der ÖVB Arena am Sonntag ganz oben auf dem Podest. Sabine Winter und Laura Tiefenbrunner heißen die Deutschen Meister im Damen-Doppel. Und das absolut verdient. Auf dem Weg zum Titel gab die oberbayerische Kombination nur zwei Sätze ab. Im Finale ließ das Duo den Routiniers Tanja Krämer und Jessica Göbel keine Chance. Für Sabine Winter (TSV Schwabhausen), die zweimalige Doppel-Europameisterin, war es der sechste (!) DM-Titel im Doppel - und dies mit der fünften Partnerin. Chapeau! Und für Laura Tiefenbrunner war der Erfolg in Bremen einer der größten ihrer noch jungen Laufbahn. Die 19-Jährige vom SV DJK Kolbermoor hatte 2019 bei der Jugend-EM Gold mit Team Deutschland gewonnen. "Eine Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften ist natürlich ein großer Erfolg. Das habe ich natürlich meiner Partnerin zu verdanken, dass sie mich so gut mitgezogen hat. Es hat gut harmoniert und Spaß gemacht", sagte Tiefenbrunner im Interview mit dem DTTB. Nach den Worten Tiefenbrunners musste die Doppel-Partnerin gleich einhaken: "Ich möchte anmerken, ich habe sie nicht mitgezogen, sie hat super gespielt und wir haben gemeinsam diesen Titel gewonnen", betonte Winter. Tiefenbrunner hatte Winter gefragt, ob sie mit ihr in Bremen Doppel spielen möchte. "Ich dachte mir, oh ja, das wird Spaß machen. Dass es so gut klappt, habe ich nicht erwartet. Aber dass wir gut zusammen spielen wusste ich", so Winter.

Vor dem Doppel-Finale hatte die 28-jährige Nationalspielerin erst eine Enttäuschung verarbeiten müssen, denn der Traum vom allerersten Einzel-Titel Winters war im Halbfinale nach einem 7-Satz-Krimi gegen Nina Mittelham (Berlin) geplatzt. Mittelham holte sich letztlich zum dritten Mal in Folge den Titel.

Basti Steger verpasst dritten Einzel-Titel

Nach der Absage der Olympia-Stars war das Rennen bei den Herren offener denn je. Bastian Steger vom TSV Bad Königshofen spielte sich nach zwei 4:3-Erfolgen über Steffen Mengel und Ruwen Filus in das Endspiel vor. Seinen dritten Einzeltitel nach 2011 und 2012 und den Rekord als ältester Deutscher Meister mit 40 Jahren verpasste der Routinier allerdings. Benedikt Duda krönte sich nach sechs Sätzen erstmals zum Deutschen Meister. Duda hatte am Vortag unter anderem auch Neu-Ulms 18-jährigen Shootingstar Kay Stumper besiegt, der wiederum mit einem Achtelfinal-Sieg über den topgesetzten Dang Qiu hatte aufhorchen lassen.

Duda und Qiu stellten mit ihrem vierten Doppel-Titel in Folge die bisherige Bestmarke der früheren Weltmeister Jörg Roßkopf/Steffen Fetzner ein.

Einen tollen Erfolg feierte die frühere Bayerin Franzi Schreiner, die für den TSV Langstadt in der Bundesliga spielt und daher im hessischen Dress antrat. Die 19-Jährige gewann an der Seite des Kölners Tobias Hippler den Titel im Mixed-Wettbewerb. "Für mich ist der Titelgewinn sehr wertvoll. Jetzt darf ich mich sogar zweifache Deutsche Meisterin nennen, denn ich hatte ja im Damen-Doppel vor zwei Jahren mit Nina Mittelham ebenfalls Gold geholt", sagte Schreiner. 

Schwache Zuschauerresonanz

Nur gut 1.000 Tickets setzten die Veranstalter vom Deutschen Tischtennis-Bund und Tischtennis Marketing Gesellschaft, unterstützt vom Tischtennis-Fachverband Bremen (FTTB), an beiden Turniertagen zusammengerechnet ab. Unter den Pandemiebedingungen hätten pro Tag bis zu 2.000 Menschen im Publikum Platz nehmen dürften – eine unerwartet niedrige Zahl also in der vorpandemischen Tischtennis-Hochburg im Norden, doch Tischtennis ist damit in guter schlechter Gesellschaft, wie der DTTB-Präsident bei der Bilanz-Pressekonferenz aufzeigte: „Wir sehen das auch im Fußball. Dort werden selbst viele Bundesliga-Stadien nicht so voll, wie sie sein dürften. Und da sind die Menschen draußen und nicht in einer Halle wie bei uns. Das ist kein sporteigenes, sondern ein gesellschaftliches Thema“, sagte Michael Geiger. „Offensichtlich sind die Leute vorsichtig, was nach eineinhalb Jahren Pandemie in den Köpfen, den Medien, dem Berufs- und Privatleben kein Wunder ist.“

Zu den Ergebnissen der DM

Die Ergebnisse aller Final- und Halbfinalspiele

Finale Herren-Einzel
Benedikt Duda (Bergneustadt) - Bastian Steger (Bad Königshofen) 4:2 (-9,7,-5,7,5,4)
Halbfinale
Benedikt Duda - Fan Bo Meng (Fulda-Maberzell) 4:1 (10,6,9,-10,8)
Bastian Steger - Ruwen Filus (Fulda-Maberzell) 4:3 (6,-9,13,-6,-11,5,5)

Finale Damen-Einzel
Nina Mittelham (Berlin) - Chantal Mantz (Langstadt) 4:2 (-4,12,10,-4,7,9)
Halbfinale
Chantal Mantz - Annett Kaufmann (Böblingen) 4:2 (-9,9,-4,4,11,5)
Nina Mittelham - Sabine Winter (Schwabhausen) 4:3 (6,-11,8,-9,-9,9,9)

Finale Herren-Doppel
Benedikt Duda/Dang Qiu (Bergneustadt/Düsseldorf) - Ruwen Filus/Steffen Mengel (Fulda-Maberzell/Mühlhausen) 3:0 (9,5,11)
Halbfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu - Harmut Lohse/Frederik Spreckelsen (Berlin/Schwarzenbek) 3:0 (7,6,9)
Ruwen Filus/Steffen Mengel - Tobias Hippler/Gianluca Walther (Köln) 3:1 (8,4,-8,11)

Finale Damen-Doppel
Laura Tiefenbrunner/Sabine Winter (Kolbermoor/Schwabhausen) - Jessica Göbel/Tanja Krämer (Langstadt/Berlin) 3:0 (9,4,9)
Halbfinale
Jessica Göbel/Tanja Krämer - Nina Mittelham/Kristin Lang (Berlin/Kolbermoor) 3:0 (8,0,6)
Laura Tiefenbrunner/Sabine Winter - Anastasia Bondareva/Sophia Klee (Bingen/Münster-Sarmsheim/Weinheim) 3:1 (-8,7,9,5)

Finale Mixed
Franziska Schreiner/Tobias Hippler (Langstadt/Köln) - Katharina Michajlova/Erik Bottroff (Staffel/Dortmund) 3:0 (7,7,12)
Halbfinale Mixed (Samstag)
Franziska Schreiner/Tobias Hippler - Kristin Lang/Michael Servaty (Kolbermoor/Buschhausen) 3:0 (8,3,1)
Katharina Michajlova/Erik Bottroff - Anastasia Bondareva/Gianluca Walther (Bingen/Münster-Sarmsheim/Köln) 3:1 (6,7,-8,9)

Das Duo gewann hochverdient den Titel in Bremen
Mystisch: Sabine Winter beim Einlaufen in die Arena
... und akrobatisch wie immer am Tisch
Bastian Steger erreichte das Finale, wo er gegen Benedikt Duda verlor
Nina Mittelham gewann vor Chantal Mantz sowie Sabine Winter und Youngster Annett Kaufmann
Benedikt Duda holte sich erstmals den Titel, Silber ging an Basti Steger
Winter/Tiefenbrunner grüßen von oben
Franzi Schreiner gewann mit Tobias Hippler den Mixed-Wettbewerb

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