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Mannschaftssport Erwachsene  

"Wir haben Blut geleckt"

Steffi Felbermeier vom Drittliga-Spitzenreiter Fürstenfeldbruck nach dem 4-Punkte-Wochenende im Interview

Gruppenfoto mit "Anhang": Der aktuelle Spitzenreiter der 3. BL Süd: TuS Fürstenfeldbruck (Foto: Verein)

Der Titelkampf in der 3. Liga Süd der Frauen ist einer der spannendsten in den Bundesligen. Am Wochenende hat sich die Lage noch mal zugespitzt. Nach dem 6:3-Erfolg des TuS Fürstenfeldbruck im Derby beim bisherigen Spitzenreiter TSV Schwabhausen II und dem 6:0 über den TV Hofstetten haben die Bruckerinnen die Tabellenführung übernommen. Mit Fürstenfeldbruck, Schwabhausen II und dem DJK Sportbund Stuttgart weisen jetzt drei Teams an der Spitze jeweils fünf Minuspunkte auf. Wir haben Fürstenfeldbrucks Steffi Felbermeier zur Situation befragt. 

Es war ein packendes Spitzenspiel am Samstag. Wie blickst du auf die Partie zurück?
Steffi Felbermeier:
Das Spiel ist natürlich super gelaufen aus unserer Sicht. Der Knackpunkt waren die beiden Doppel für uns. Schwabhausen hatte schon darauf spekuliert, mit 2:0 aus den Doppeln zu gehen und wir eher Angst, mit 0:2 dazustehen. Am Ende war es dann genau andersherum. Auch in den Einzeln lief es gut für uns. Es waren Spiele dabei, die auch hätten kippen können. Ich hatte das letzte Einzel gegen Sarah Diecke schon verloren. Das heißt, wenn nur ein Spiel vorher anders gelaufen wäre, wäre es ein 5:5 geworden. Es war sehr eng und auch sehr emotionsgeladen und auch mit einigen Zuschauen - und am Ende glücklicherweise mit dem besseren Ende für uns.

Eure Stärken sind gerade in der Rückrunde die Doppel, ihr steht insgesamt 11:1. Was macht euch da so gut?
Felbermeier:
Unsere Doppel sind tatsächlich momentan sehr gut. Ich denke, ein Grund dafür ist, dass wir noch nie mit einer anderen Aufstellung und immer mit den gleichen vier Leuten gespielt haben. Wir verstehen uns auch untereinander sehr gut, haben eine gute Kommunikation und haben uns auch mehr und mehr eingespielt. Wir reden insgesamt auch sehr viel miteinander im Doppel. 

Drei Teams stehen jetzt mit der gleichen Zahl an Minuspunkten oben. Wie siehst du eure Titel-Chancen auch im Hinblick auf das Restprogramm der anderen?
Felbermeier:
Die Tabellensituation ist nicht ganz einfach. Auch wenn wir jetzt oben stehen, sind wir noch lange nicht durch. Wir haben noch das schwere Spiel gegen Chemnitz in zwei Wochen, wo wir in der Vorrunde 5:5 gespielt haben. Der Gegner liegt uns nicht so. Unsere Konkurrenten haben, denke ich, trotzdem das etwas schwerere Restprogramm, beide spielen auch noch gegeinander. Wir müssen aber vor allem auch bei unseren Ukrainerinnen schauen, wie sich die politische Lage dort entwickelt und ob sie vielleicht deswegen oder wegen Corona nicht einreisen dürfen. Von daher kann da noch sehr, sehr viel passieren.

So gut stand Fürstenfeldbruck mit den Damen noch nie da. Wie wichtig wäre für euch der Titelgewinn und ein Aufstieg in die 2. Liga?
Felbermeier:
Das war nie unser Ziel, ganz oben zu stehen. Wir wollten schon im vorderen Mittelfeld mitspielen, aber dachten nie, dass wir die Chance haben, den Titel in der 3. Liga zu gewinnen. Bis vor zwei Wochen war es noch gar nicht absehbar, dann haben wir gegen Stuttgart gewonnen und jetzt gegen Schwabhausen. Deswegen haben wir uns auch über einen möglichen Aufstieg noch gar keine Gedanken gemacht, weil wir erst kurzfristig in diese Situation gekommen sind. Jetzt, wo wir vorne drin stehen, haben wir Blut geleckt und wollen schon den Titel gewinnen. In diesem Falle müsste man sich noch mal zusammensetzen und mit allen reden, ob wir überhaupt aufsteigen wollen würden.

Du stehst auch mit der Regionalliga-Mannschaft derzeit an der Spitze. Wäre es auch im Hinblick auf die 2. Mannschaft wichtig, dass die 1. Mannschaft aufsteigt? Sonst hättet ihr theoretisch beide Teams in der 3. Liga. Was sind da die Pläne?
Felbermeier:
Mit der Regionalliga-Mannschaft sieht es echt gut aus, da haben wir auch ein paar junge Spielerinnen mit dabei, mit der Lea-Marie (Schultz), die im Leistungszentrum München trainiert, und mit Ronja (Brüchert), die sich super entwickelt hat. Da wollen wir auch versuchen, ganz oben zu bleiben. Allerdings haben wir noch einige Spiele in der Rückrunde vor uns, schauen von Spiel zu Spiel und gucken, wie es sich entwickelt. Ob wir den Aufstieg wahrnehmen würden, hängt dann auch von der personellen Situation ab, zum Beispiel in der 1. Mannschaft. Das ist alles noch in der Schwebe. Wir konzentrieren uns erstmal auf die restlichen Spiele.

Ihr habt spieltstarke Mannschaften in dieser Saison, die beide oben stehen aktuell. Gibt es noch weitere Gründe für den Erfolg?
Felbermeier:
Ich finde schon, dass bei uns gerade das Vereinsleben total gut funktioniert und wir uns alle gut verstehen. Wir haben mit Ingo (Hodum) und Sandra (Peter) super Trainer, die uns in allen Dingen unterstützen und Arbeit abnehmen. Mit Rudi Lutzenberger und dem Team im Hintergrund eine super Organisation drumherum. Es sind nicht nur die Spielerinnen, sondern es stimmt einach insgesamt.  Das trägt stark dazu bei, dass es momentan so gut läuft und wir vorne mit drin stehen.

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