Der TSV Bad Königshofen geht in der kommenden Spielzeit 2023/24 in seine siebte-TTBL-Saison, nachdem der Verein aus den Norden Bayerns vor zwölf Jahren noch in der Oberliga aktiv war und bei 36:0-Punkten die Konkurrenz nur die Rücklichter sahen. Vor genau 30 Jahren war es nicht ganz so eindeutig, aber dafür schaffte der TSV erstmals in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Bayernliga (heute Verbandsliga), nachdem er ein Jahr zuvor erst in die Landesliga aufgestiegen war. Ein Rückblick.
2023 steht Kilian Ort im Kader, 1993 war es sein Vater Josef, der in der Abteilung als Kassierer tätig ist und im vergangenen Jahr den BLSV-Ehrenamtspreis erhalten hatte. Einer seiner damaligen Teamkollegen, Jürgen Halbig, fungiert inzwischen als Hallensprecher und Fanbeauftragter. Jürgen Schreppel kassiert am Eingang zum Innenraum, Christian Bregulla unterstützt bei den Heimspielen den Verein bei der Technik und zusätzlich seine Frau an der Kuchentheke. Werner Englert und Jürgen Ultsch sind als Zuschauer noch ab und zu in der Halle. Keinen Kontakt gibt es zum Polen Mirek Pieronczyk.
Lange Zeit unbesiegt geblieben
Die Saison war für den TSV Bad Königshofen fast ein Selbstläufer. Die Vorrunde wurde mit maximal möglichen 18:0-Punkten abgeschlossen, in der Rückrunde gab es zwei Niederlagen (unter anderen 4:9 zuhause gegen den späteren Tabellenfünften FC Hösbach), wichtig war jedoch der 9:6-Erfolg gegen den TV Gefrees und das 9:7 gegen Post-SV Bamberg, bei dem damals ein gewisser Mario Krug mitspielte, heute eifriger Medaillensammler im Para-Tischtennis. Das waren nämlich die beiden härtesten Verfolger des TSV, die am Ende vier und fünf Punkte Rückstand aufwiesen und auch ein deutlich schlechteres Spielverhältnis hatten. Besonders die Partie gegen Bamburg war etwas Besonderes. Es wurde als „Spiel des Jahres“ tituliert und der Berichterstatter einer Tageszeitung meinte, dass man noch Jahre später darüber sprechen wird. Beim FC Nordhabern in der gleichen Liga spielte damals übrigens Reiner Kürschner, der heute als Senior im Trikot des TSV Tiefenlauter für Furore sorgt.
Nur 67 Sätze in der ganzen Saison musste der TSV Bad Königshofen abgeben, herausragend war dabei Mirek Pieronczyk einer 33:1-Einzelbilanz. Zur Meistermannschaft 92/93 gehörte auch Bregulla, der 2011/12 auch noch ein Spiel in der ersten Mannschaft bestritt. „Das war eine spezielle Saison, weil die davor auch schon überragend war, als wir auch ein Spitzenspiel mit vielen Zuschauern hatten“, erinnert sich Halbig. Es sei damals klar gewesen, dass die Landesliga für Bad Königshofen nur eine Durchgangsstation sein durfte.
Halbig weiter: „Das Meisterteam 92/93 war eine tolle Mannschaft. Die Spieler kamen überwiegend aus Bad Königshofen. Es war ein toller Zusammenhalt und wir hatten auch schon ein paar treue Zuschauer.“ Die wiederum kostenlos zum Auswärtsspiel nach Bamburg im extra dafür gecharterten Bus mitfuhren, den ein Sponsor finanziert hatte. Auch Fußballer waren mit dabei, da Halbig parallel dem runden Leder hinterherjagte.
In der Bayernliga Nord spielte der TSV Bad Königshofen gleich eine gute Rolle und wurde Vierter. Bis 1997/98 hielt sich der TSV in der Liga und stieg ab. Ehe in den 2000ern der steile Aufstieg bis in die TTBL gelang.
