Zum Abschluss der Europameisterschaften im schwedischen Helsingborg hat das deutsche Para Tischtennis-Nationalteam mit fünf weiteren Medaillen noch einmal richtig abgeräumt. Unter anderem gewann der gebürtige Zwieseler Tom Schmidberger nach seinem Einzel-Titel auch im Doppel an der Seite von Valentin Baus. Mit insgesamt 13 EM-Medaillen gelang dem deutschen Team ein herausragendes Ergebnis. Noch dazu hinaus lösten die Einzel-Europameister Mikolaschek, Grebe, Wolf und Schmidberger ihre Tickets für die Weltmeisterschaften in Thailand im nächsten Jahr. Etwas Lehrgeld zahlte EM-Debütant Nikolai Sommer. Der 25-Jährige aus Kirchanschöring, der erst seit zwei Jahren Tischtennis spielt, sammelte in Helsingborg aber wichtige Erfahrungen auf europäischem Topniveau.
Die fünf Medaillen in den Doppel- und Mixed-Wettbewerben kommen zu den acht hinzu, die das 19-köpfige deutsche Team von Bundestrainer Volker Ziegler bereits in den Einzeln gesammelt hatte. Das Doppel Baus/Schmidberger war im Finale der Wettkampfklasse MD8 klar überlegen und besiegte die Franzosen Florian Merrien/ Emeric Martin deutlich mit 3:0. Auch im Halbfinale hatten die Paris-Silbermedaillengewinner gegen Alexandre Delarque und Maxime Thomas beim 3:1 nur wenig Mühe. Für Baus endete die Europameisterschaft damit doch noch versöhnlich – und mit einer Medaille. Im Einzel war der Tokio-Paralympicssieger etwas enttäuschend bereits im Viertelfinale ausgeschieden. Der 34-jährige Schmidberger hingegen präsentierte sich in Schweden in Topform. Seinem Einzel-Sieg ließ er Gold im Doppel folgen und wiederholte damit seinen Triumph von vor zwei Jahren. Erfolgreichste deutsche Medaillensammlerin ist Sandra Mikolaschek, die insgesamt dreimal auf dem Siegerpodest stand. Neben ihrem Einzel-Erfolg gewann sie mit Jana Spegel Bronze im Doppel (WD10) und jubelte an der Seite von Thomas Brüchle am letzten Turniertag noch einmal über Gold im Mixed-Wettbewerb (XD7).
Diese Europameisterschaften werden als Rekord-Turnier einen Platz in den Statistiken bekommen. Gegenüber den Titelkämpfen von 2019 mit drei Goldmedaillen und 2023 mit vier Titeln hat Deutschland das Ergebnis noch einmal steigern können. Auch die Gesamt-Medaillenzahl ist gestiegen – 2023 waren es elf. „Die Rekord-EM 2019, die auch in Helsingborg stattfand, ist für mich natürlich eine wichtige Wegmarke. Nun haben wir mit sechs Goldmedaillen das Ergebnis von 2019 glatt verdoppelt. Nimmt man die vier Titel von der EM 2023 in Sheffield dazu, dann ergibt sich mit Blick auf die zurückliegenden Europameisterschaften ein Trend, auf den das ganze Team aus Spielern, Betreuern, Bundes-, Landes- und Heimtrainern sehr stolz sein kann“, resümierte Bundestrainer Volker Ziegler, der seine Mannschaft für die bevorstehende WM, aber auch mittelfristig auf dem Weg zu den Paralympischen Spielen gut gewappnet sieht. „Unsere Strategie im Jahr nach den Paralympics, die nächste Generation direkt in die Verantwortung zu nehmen, ist nahezu optimal aufgegangen. Der Mix aus erfahrenen Spielern, die hier das direkt mit dem Europameistertitel das direkte Ticket zur WM 2026 in Thailand gelöst haben und den Athlet innen, auf die wir die wir in Richtung Los Angeles 2028 und Brisbane 2032 aufbauen wollen/unser Vertrauen schenken, hat zu einem einer neuen Dynamik im Mannschaftsgefüge geführt, die hier direkt in Erfolge umgemünzt werden konnte.“
Die deutschen Medaillen-Gewinner im Überblick:
Einzel:
Gold: Sandra Mikolaschek (WK4-5), Thomas Schmidberger (WK3), Juliane Wolf (WK8) und Stephanie Grebe (WK6)
Bronze: Thomas Brüchle (WK4-5), Jana Spegel (WK1-2), Marlene Reeg (WK10) und Kyra Liepach (WK4-5)
Doppel:
Gold: Valentin Baus/Thomas Schmidberger (MD8)
Silber: Stephanie Grebe /Juliane Wolf (WD14)
Bronze: Sandra Mikolaschek/Jana Spegel (WD10)
Mixed:
Gold: Sandra Mikolaschek /Thomas Brüchle (XD7)
Bronze: Jan Reinig/Marlene Reeg (XD20)










