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Einzelsport Erwachsene  

Bundesranglistenfinale Damen/Herren

Alexander Flemming setzt mit Platz vier das bayerische Ausrufezeichen

Mit seinem hervorragenden vierten Rang zündete Alexander Flemming (TV Hilpoltstein) beim Bundesranglistenfinale der Damen und Herren am zweiten Adventswochenende im hessischen Seligenstadt das Glanzlicht aus bayerischer Sicht. Nico Christ (TV Hilpoltstein) erzielte mit Platz sieben ebenfalls ein gutes Ergebnis, Felix Bindhammer (TV Hilpoltstein) ist im Endklassement auf Rang 15 zu finden. Bei den Damen war Sabine Winter (TSV Schwabhausen) als Turnierfünfte erwartungsgemäß die beste der kurzfristig ebenfalls drei bayerischen Teilnehmerinnen. Teamkollegin Kathrin Mühlbach (TSV Schwabhausen) landete direkt dahinter auf Rang sechs, Nachrückerin Chantal Mantz (SV-DJK Kolbermoor) als jüngste Starterin auf Platz 15. Der Turniersieg bei den Herren ging an Steffen Mengel, der sich im Finale gegen seinen TTBL-Teamkollegen von der TG Hanau Patrick Franziska behauptete. Bei den Damen siegte Abwehrstrategin Han Ying vom Bundesligisten MTV Tostedt vor der Deutschen Meisterin Zhenqi Barthel (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim).   

Die Abschaffung des Bundesranglistenfinales zur kommenden Turniersaison dürfte keiner so sehr bedauern wie Alexander Flemming, denn das nationale Top 16 ist »sein« Turnier. Im vergangenen Jahr schaffte es der Student aus Leipzig in Nordhalben bis ins Endspiel, wobei ihm im Halbfinale ein Sensationserfolg über Jung-Nationalspieler Patrick Franziska gelang. In Seligenstadt 2011 begegneten sich Flemming und der TTBL-Akteur von der TG Hanau gleich zweimal: In der Vorrunde und abermals im Halbfinale. Seinen Halbfinalerfolg konnte Flemming zwar nicht wiederholen, doch tags zuvor markierte ein hauchdünner 4:3-Auftaktsieg über den hessischen Profi (14:12 im Entscheidungssatz nach Abwehr eines Matchballs) den Auftakt einer bärenstarken Turnierleistung. Dem Sieg über Franziska folgte eine ebenso knappe Niederlage gegen seinen langjährigen Doppelpartner Jörg Schlichter (3:4) und ein klarer Sieg über Roman Rosenberg (4:0), dem er beim Top 48 vor wenigen Wochen noch auf kuriose Weise unterlag: 17 Matchbälle ließ Flemming damals ungenutzt. Mit dem besseren Satzverhältnis gegenüber Franziska zog Flemming als Sieger seiner Vorrundengruppe in die Zwischenrunde um die Plätze eins bis acht ein. Auch dort gelang ihm in seiner Vierergruppe eine 2:1-Bilanz: Vor dem Hintergrund eines 4:2-Erfolgs über Mannschaftskollege Christ und einer Niederlage in gleicher Höhe gegen Ricardo Walther, fiel die Entscheidung über den Einzug ins Halbfinale im direkten Duell gegen Nationalspieler Lars Hielscher. Flemming behauptete sich gegen den Dauerbrenner auf nationalem Toplevel sensationell in sechs Sätzen. Es sollte allerdings Flemmings letzter Coup in Seligenstadt sein: Der Halbfinalniederlage gegen Franziska (2:4) folgte beim Wiedersehen mit Walther im Spiel um Platz drei ein 0:4. 

Eine starke Vorrundenleistung brachte auch Nico Christ eine Platzierung in der vorderen Hälfte des Klassements. Der Hilpoltsteiner musste sich zwar Jung-Nationalspieler Ruwen Filus in sechs Sätzen geschlagen geben, behielt aber gegen Lennart Wehking sowie Sebastian Stürzebecher die Oberhand. Am Ende musste in Gruppe A das Satzverhältnis über den Einzug in die Meisterrunde um die Plätze eins bis acht entscheiden: Christ, Filus und Wehking wiesen jeweils 2:1-Siege auf. Einen Satz schlechter als Wehking (10:5-Sätze), aber einen besser als Vorjahressieger Filus (9:6-Sätze) landete Christ (10:6-Sätze) auf Rang zwei. Im Anschluss sollte dem Physiker – ausgenommen dem kampflosen Abschlusserfolg im Spiel um Platz sieben gegen Hielscher – allerdings kein Sieg mehr gelingen. In der Zwischenrunde musste er Teamkollege Flemming (2:4), Hielscher (2:4) und Shootingstar Ricardo Walther (0:4) zum Sieg gratulieren. Im Platzierungsspiel um die Plätze fünf bis acht konnte er beim 0:4 gegen Wehking seinen Vorrundenerfolg nicht wiederholen. 

Dass es für Felix Bindhammer in Seligenstadt nur zu zwei kampflosen Siegen gegen Stürzebecher und Platz 15 reichte, kann der Realschullehrer gelassen sehen. Bereits die Qualifikation für das nationale Top 16 war für das Hilpoltsteiner Urgestein ein toller Erfolg. In der Vorrunde blieb Bindhammer gegen den späteren Turniersieger Steffen Mengel (1:4), den späteren Gesamtdritten Ricardo Walther (0:4) sowie den ehemaligen Würzburger Deniz Aydin (1:4) sieglos. In der Zwischenrunde um die Plätze neun bis 16 hießen seine Bezwinger Roman Rosenberg (2:4) und Arne Hölter (1:4). Im Platzierungsspiel um Platz 13 bis 16 zwang Bindhammer Marc Rode über die volle Distanz, allein das glückliche Ende fehlte. Im Spiel um Platz 15 musste Stürzebecher wie schon in der Zwischenrunde passen. 

Locker und leicht spazierte Sabine Winter durch ihre Vorrundengruppe, gab gegen Defensivakteurin Rosalia Stähr, Svenja Obst und Nadine Sillus keinen einzigen Satz ab. Gründlich und folgenschwer »daneben« ging dann jedoch der Auftakt in die Zwischenrunde um die Plätze eins bis acht: Mit 0:4 unterlag die Jung-Nationalspielerin in ihrer Vierergruppe der Ex-Nationalspielerin Tanja Krämer, die nach langer Verletzungspause in Seligenstadt ein bemerkenswertes Comeback feierte. Es sollte ihre einzige Turnierniederlage bleiben, die sie jedoch den Einzug ins Halbfinale kostete. Zwar setzte sich die 19-Jährige im Anschluss erwartungsgemäß gegen Anna Krieghoff (4:2) durch und beeindruckte beim 4:1 über die spätere Turniersiegerin Han Ying, doch Krämer und Han hatten bei ebenfalls 2:1-Siegen am Ende das bessere Satzverhältnis. Für Winter blieb nur der undankbare Gang in die Platzierungsspiele um die Ränge fünf bis acht, aus dem die Schwabhausenerin mit einem erneut ganz klaren Sieg über Stähr (4:0) und einem 4:2 über ihre Mannschaftskameradin und Doppelpartnerin Mühlbach das Beste machte. 

Kathrin Mühlbach erreichte die Zwischenrunde um die Plätze eins bis acht als Zweite ihrer Vorrundengruppe: Sechssatzerfolgen über die Zweitligaspielerinnen Katharina Michajlova und Anja Schuh folgte eine klare 0:4-Niederlage gegen Han Ying. In der Meisterrunde bedeuteten Niederlagen gegen Nadine Bollmeier (2:4) und Zhenqi Barthel (1:4) bei einem Viersatzssieg über Stähr Platz drei in der Gruppe und den Gang in die Platzierungsspiele um die Ränge fünf bis acht. Dort setzte sich Mühlbach in sechs Durchgängen zunächst gegen Anna Krieghoff durch, ehe sie Winter im »Freundschaftsduell« um Platz fünf unterlag. 

Erst am späten Freitagnachmittag erfuhr Nachwuchstalent Chantal Mantz, dass sie als Nachrückerin beim Top 16 der Damen dabei sein darf. Eilig wurden in Kolbermoor Anreise, Übernachtung und Betreuung organisiert. Sportlich hingen die Trauben für die jüngste Teilnehmerin in Seligenstadt freilich recht hoch, doch sie schlug sich absolut achtbar. In ihrer Vorrundengruppe konnte Mantz der Deutschen Meisterin Zhenqi Barthel immerhin einen Satz abnehmen, deren zwei der späteren Halbfinalistin Tanja Krämer und beim 4:3 nach 1:3-Satzrückstand vis-à-vis Yvonne Kaiser sogar ihren ersten Sieg landen. Auf einen Sieg bei zwei Niederlagen brachte es die zweifache Vizeeuropameisterin der Schülerinnen auch in der Zwischenrunde um die Plätze neun bis 16: Einem Fünfsatzerfolg über Nadine Sillus folgten Niederlagen gegen Michajlova (2:4) und Jessica Göbel (0:4). Ohne Satzgewinn blieb Mantz gegen Jessica Wirdemann im Spiel um Platz 13 bis 16, ehe sie beim Wiedersehen mit Sillus im Duell um Rang 15 ihren Zwischenrundenerfolg wiederholte. 

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