Bei den Bayerischen Meisterschaften in Burglengenfeld sah man Nico Christ (TV Hilpoltstein/2. Bundesliga) häufig hinten – in gehöriger Distanz zum Tisch nahe der Bande, gelegentlich auch in Bezug auf den Spielstand. Doch wann immer es ernst wurde, war der 30-Jährige da und hatte als Zweitgesetzter am Ende die Nase ganz vorn, gewann nach 2006, 2007 und 2008 seinen vierten Einzel-Titel bei Bayerischen Meisterschaften.
Erstmals allerdings siegte Christ im Trikot des TV Hilpoltstein, der – beim weißblauen Championat mit seinem kompletten Zweitligateam vertreten – einen farblich kompletten Medaillensatz aus der Oberpfalz nach Mittelfranken davontrug. Verantwortlich für Silber: Dennis Dickhardt. Dabei schien der Neu-Bayer im Viertelfinale gegen Gregor Clemens Förster (TSV Bad Königshofen/Oberliga) bereits so gut wie aus dem Rennen: 8:11, 4:11, 8:11, 12:10, 12:10, 11:7 und 11:6 – manchmal sagen Zahlen mehr als Worte. Parallel hatte auch Alexander Flemming mit dem 16-jährigen Nachwuchs-Nationalspieler Florian Schreiner (SC Fürstenfeldbruck/Regionalliga) einige Mühe: Ein 4:2 nach 0:2 zu Gunsten des topgesetzten Hilpoltsteiners bedeuteten dessen Einzug in die Medaillenränge. Im Halbfinale kreuzten sich dann die Wege der beiden Freunde Dickhardt und Flemming. Dickhardt siegte 4:1, ehe er Christ in gleicher Höhe unterlag, Topfavorit Flemming musste sich mit Bronze begnügen.
Neben Flemming konnte sich Kilian Ort (TSV Bad Königshofen/Oberliga) auf dem Siegerpodest positionieren. Sein 4:1 über Hilpoltstein-Urgestein und Nummer vier der Setzliste, Felix Bindhammer, verhinderte einen lupenreinen Sweep der Burgstädter. Dass er im Halbfinale gegen Christ eine 2:0-Satzführung nicht ins Ziel brachte, sollte den 15-jährigen Nachwuchs-Nationalspieler nicht allzu sehr grämen.
Titelverteidiger Benjamin Rösner – seit dieser Saison ebenfalls ein Hilpoltsteiner – musste bereits in der ersten Hauptrunde die Segel streichen. Er unterlag Überraschungs-Viertelfinalist Philipp Berr vom Bayernligisten TSV Stein in fünf Sätzen.