Ganz, ganz stark: Sabine Winter vom SV DJK Kolbermoor hat bei den 83. Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren in Chemnitz den Titel im Damen-Doppel und die Vizemeisterschaft im Einzel gewonnen. Im Doppel an der Seite von Petrissa Solja machte ein 4:2-Erfolg (11:3, 5:11, 4:11, 11:8, 11:9, 11:5) über Wu Jiaduo/Kristin Silbereisen den zweiten DM-Coup der eingespielten Kombination perfekt. Ihren ersten Titel hatten Winter/Solja 2013 in Bamberg gefeiert. Im Einzel-Endspiel, das Winter durch Siege über Anne Sewöster (4:0), Alena Lemmer (4:0), Nina Mittelham (4:0) und die topgesetzte Wu Jiaduo (4:3) erreichte, standen sich die befreundeten Doppel-Königinnen nur wenige Minuten nach ihrem gemeinsamen Triumph dann als Kontrahentinnen um Gold gegenüber. Nach fünf überwiegend heftig umkämpften Sätzen stand ein 4:1 (11:8, 14:12, 10:12, 11:4, 11:3) aus der Perspektive der verdienten Siegerin und neuen Deutschen Meisterin Petrissa Solja. Bis in`s Viertelfinale der Damen-Einzelkonkurrenz stieß Mädchen-Europameisterin Chantal Mantz durch Siege über Huong Do Thi (4:1) und Yuko Imamura (4:3) vor, wo die Noch-Kolbermoorerin der Bald-Kolbermoorerin Kristin Silbereisen dann jedoch recht deutlich in vier Sätzen unterlag. Im Doppel mit Partnerin Wan Yuan war für Mantz ebenfalls im Viertelfinale Endstation. Die Erfahrung von Tanja Krämer und Nadine Bollmeier verhinderte in vier engen Sätzen den Einzug des jungen Duos in die Medaillenränge.
Bronze für Herren-Duos Kilian Ort/Dang Qiu sowie Philipp Floritz/Patrick Franziska
Dafür erfüllten sich die weißblauen Edelmetallträume im Herren-Doppel: Während die Titelträger der Jahre 2009 und 2013, Alexander Flemming (TV Hilpoltstein) und Jörg Schlichter (BaWü), im Viertelfinale ausschieden und für die Vorjahresdritten Nico Christ (TV Hilpoltstein)/Lennart Wehking schon im Achtelfinale Schluss war, schaffte es
Kilian Ort (TSV Bad Königshofen) an der Seite seines langjährigen Jugend-Nationalmannschaftskollegen Dang Qiu (BaWü) ebenso bis ins Halbfinale wie der Bayerische Meister Philipp Floritz (TSV Ansbach) zusammen mit Nationalspieler Patrick Franziska (WTTV). Dem Duo Ort/Qiu war dabei im Viertelfinale ein besonderer Coup gelungen: Nach 0:3-Satzrückstand und Abwehr mehrerer Matchbälle setzten die beiden Youngsters die favorisierten Routiniers Zoltan Feier-Konnert/Lars Hielscher noch 4:3 (9:11, 11:13, 9:11, 13:11, 15:13, 11:3 und 11:5) schachmatt. Ihren Endspieleinzug verhinderten Ricardo Walther/Ruwen Filus in ebenfalls sieben Durchgängen. Floritz/Franziska scheiterten mit 2:4 an den späteren Meistern Steffen Mengel/Benedikt Duda.
Herren-Einzel: Bittere Niederlagen nach begeisternden Matches
Ein bitteres Ende nahm aus bayerischer Sicht die Einzelkonkurrenz der Herren, in der ab dem Viertelfinale kein BTTV-Ass mehr vertreten war. Und das war in höchstem Maße schade und ärgerlich. Mit Philipp Floritz, Kilian Ort, Nico Christ und Alexander Flemming hatten vier Spieler das Achtelfinale erreicht, lieferten dort begeisternde Matches und zogen am Ende doch allesamt denkbar knapp den Kürzeren: Nico Chris gegen Benedikt Duda 2:4 (7:11,11:9, 9:11, 9:11, 9:11,11:9), Philipp Floritz gegen seinen Doppelpartner Patrick Franziska 2:4 (4:11, 11:5, 12:14, 4:11, 11:8, 6:11), Kilian Ort gegen Ricardo Walther 3:4 (11:9, 5:11, 6:11, 8:11, 11:6, 11:6, 7:11) und Alexander Flemming gegen Steffen Mengel 2:4 (9:11,11:8, 4:11, 9:11,11:9, 9:11).
Nachrücker Christoph Schüller »rettet« dürftige BTTV-Ausbeute in der Einzel-Qualifikation
Zum »Helden der Einzel-Qualifikation« avancierte Christoph Schüller (TSV Bad Königshofen), der eigentlich schon gar nicht mehr mit einem Start in Chemnitz gerechnet hatte. Erst am Freitagmorgen, wenige Stunden vor Turnierstart, erreichte ihn die Nachricht, dass er bedingt durch die Absage von Dimitrij Ovtcharov teilnehmen könne und so machte er sich schleunigst auf den Weg nach Chemnitz. Eine »Spontanreise«, die sich lohnte, denn Schüller zog mit zwei Siegen und einer Niederlage als Gruppensieger in die Hauptrunde ein. Dort kam jedoch gegen Lennart Wehking in der 1. Runde das Aus.
Enttäuschenderweise war Schüller der einzige bayerische Starter, der den Weg aus der »Quali« ins Hauptfeld schaffte. Dennis Dickhardt (TV Hilpoltstein) und Marius Zaus (DJK SpVgg Effeltrich) schieden als Gruppendritte aus, die Damen Katharina Schneider (TTC Langweid), Christina Feierabend und Eva-Maria Maier (beide TSV Schwabhausen) mussten allesamt gar mit dem vierten und letzten Gruppenplatz Vorlieb nehmen. Kleiner Trost: Im Doppel überstanden alle BTTV-Einzel-Qualispieler mit ihren jeweiligen Partner die 1. Runde, ehe sie sich im Achtelfinale unisono auch aus diesem Wettbewerb verabschieden mussten.
Alle Ergebnisse und ausführliche Berichte gibt es unter www.tischtennis.de.
