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Mannschaftssport Erwachsene  

1. Damen-Bundesliga

Der Erstliga-Kracher steigt am Freitagabend in Kolbermoor

Kolbermoors Führungsduo: Die amtierenden Doppeö-Europameisterinnen Kristin Silbereisen und Sabine Winter. Foto: Erik Thomas

Der Herausforderer SV DJK Kolbermoor bittet den dreifachen Titelträger ttc berlin eastside zu Tisch. Bei dem Leckerbissen am Freitagabend handelt es sich um die schon längst fällige Entscheidung im Kampf um die Herbstmeisterschaft. Zum Auftakt in die Rückrunde haben die Kolbermoorerin dann am Sonntag den TTV Hövelhof zu Gast. 

Freitag, 19 Uhr: SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside 

Schlagerspiel mit Ladehemmungen 

Das erste Date zwischen dem SV DJK Kolbermoor und dem ttc berlin eastside musste aufgrund der Grand Finals mit Beteiligung von Petrissa Solja und Shan Xiaona gecancelt werden. Doch jetzt sind die Krallen geschärft, egal wer sich das erste Etappenziel auf die Fahne schreibt, Nutznießer dieses Highlights sind mit Sicherheit die Fans. Die Spannung ist groß, denn beide Seiten verfügen über eine schneeweiße Weste. Die Berlinerinnen weisen allerdings das bessere Spielverhältnis vor. Natürlich wird nur das Endziel, die Deutsche Meisterschaft, in die Vereinshistorie aufgenommen, doch beide Teams wollen sich gleichermaßen eine vielversprechende Ausgangsposition für die zweite Saisonhälfte schaffen. 

Und da könnte sich das SV DJK-Quartett vorab auf die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen machen. In den letzten Vergleichen waren Chancen da, aber dicht vorbei ist bekanntlich auch daneben. Beim Final Four triumphierte gerade erneut der Tabellenführer aus Berlin. Im Halbfinale ergab sich gleich das Schlüsselspiel zwischen der neuen Nummer eins der Bayerinnen Kristin Silbereisen und Georgina Pota. „Meine Kalkulation ging auf. Beide spielten hervorragende Bälle, aber Gina ist mental sehr, sehr stark. Das Ligaspiel wird jedoch ganz anders“, sagt ttc-Trainerin Irina Palina. 

Richtig, denn da trifft Silbereisen, die aufgrund einer exzellenten 9:2-Bilanz aufrückte, auf Shan Xiaona und Petrissa Solja. Für die Nummer zwei Sabine Winter ergibt sich die Reihenfolge umgekehrt, sodass gleich im ersten Einzel die Revanche gegen Solja möglich ist. „Ich habe schon länger mit Schulterproblemen zu kämpfen, wobei ich jetzt nicht direkt sagen würde, dass ich im Pokal deswegen 0:3 gespielt habe. Gegen Peti kann ich jederzeit verlieren auch ohne Schmerzen. Ich habe seit der Europameisterschaft kaum trainiert, erst im neuen Jahr wieder angefangen. Deshalb bin ich spielerisch nicht wirklich in Form. Ich brauche wohl etwas mehr Geduld, als ich anfangs dachte“, erklärt Winter. 

„Petrissa und Sabine kennen sich natürlich aus dem Effeff, wobei auch Petrissa immer noch nicht wieder bei einhundert Prozent ist“, so Palina. „Aber ich bin auf einem guten Weg“, zeigte sich Solja in Hannover-Misburg mit dem Aufwärtstrend zufrieden. „Entscheidend für diese Begegnung in Kolbermoor wird aus meiner Sicht die erste Einzelrunde sein. Vor allem Nana gegen Kristin“, glaubt Palina. 

Vielleicht lässt sich dem Konkurrenten schon in den Doppeln ein Zacken aus der Krone brechen, dann da könnte es zur Neuauflage des Europameisterschafts-Endspiels zwischen den Siegerinnen Winter/Silbereisen und Shan/Solja kommen. „Ob wir es so treffen kann man nicht sagen, es würde auf jeden Fall ein tolles Spiel in dem ich auf uns tippe“, berichtet SV DJK-Vorstandsmitglied Frank Berger. 

„Und ich bin nicht müde gegen Berlin gewinnen zu wollen. Das ist im Sport so. Manchmal ist der Gegner stärker, aber das heißt nicht, dass wir nicht gewinnen können. Wir werden alles versuchen mit Hilfe unserer Zuschauer die Überraschung zu packen. Dazu müssen Sabine und ich oben gut spielen. Das letzte Mal konnte ich beide Spiele vorne erfolgreich gestalten, aber das ist natürlich total schwer. Ich hoffe, dass ich meine Form noch etwas steigern kann, und dann wird es hoffentlich ein offenes Match werden“, gibt sich Silbereisen zuversichtlich. 

Im hinteren Paarkreuz steht den Gästen das japanische Duo Yui Hamamoto oder Miyu Kato nicht zur Verfügung, weil in der Schule Prüfungen anstehen. „Ich habe schon von Beginn an gesagt, dass unser Neuzugang Chantal Mantz eine wichtige Spielerin für uns ist“, ergänzt ttc-Präsident Alexander Teichmann.

Sonntag, 16 Uhr: SV DJK Kolbermoor – TTV Hövelhof 

Gäste auf dem Rückzug? 

Noch will Klaus Dieter Borgmeier, Macher und Lenker beim TTV Hövelhof keine offizielle Stellungnahme abgeben. „Doch die Gespräche vertiefen sich, dass wir uns nach dieser Saison aus der Liga verabschieden. Dahinter steckt auf keinen Fall ein finanzieller Aspekt“, bestätigt der Manager, der damit ein Alarmsignal auslöst. Schon aktuell wird die Sollstärke von zehn Mannschaften nicht erreicht. Beim SV DJK Kolbermoor sieht Borgmeier keine gewinnbringende Aussicht: „Der Ehrenpunkt, vielleicht im Doppel oder im hinteren Paarkreuz, mehr können wir wohl nicht erzielen. Oben spielen Kristin Silbereisen und Sabine Winter einfach zu gut gegen Abwehr.“ Debütantin Yuko Imamura musste erkennen, dass die Liga kein Zuckerschlecken bedeutet, auch Yvonne Kaiser rutschte bei einer 5:7-Bilanz ins Negative. Kein Wunder also, dass Spielertrainerin Jing Tian-Zörner an den Youngsters vorbeispurtete, und in der Rückrunde die Nummer drei ist. „Ich hoffe, dass ich einfach lockerer spiele. Ich sehe die zweite Saisonhälfte quasi als Neustart. Gegen Kolbermoor haben wir nichts zu verlieren, von daher kann es ja nur besser laufen als beim 1:6 im Dezember“, erklärt Imamura. „Unser Anspruch ist natürlich ein Sieg. Zwischen Angriff und Abwehr werden sich mit Sicherheit sehenswerte Spiele entwickeln“, sagt SV DJK-Vorstandsmitglied Frank Berger.

Quelle: Martina Emmert www.tischtennis.de 

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