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Bavarian TT-Race  

Nach acht Jahren TT-Pause: Jalal Weraach startet zum Race-Finale durch

33-Jähriger aus München hat wieder große Lust auf Tischtennis - auch dank der Turnierserie Bavarian TT-Race

Jalal Weraach (Foto: privat)

Wenn am 17. November das große Finale des Bavarian TT-Race in Ruhpolding steigt, ist Jalal Weraach mit ziemlicher Sicherheit dabei. Der 33-jährige Münchner führt im Race-Ranking die Kategorie "TTR-Veränderung" mit weitem Abstand an. Weraach hat in diesem Jahr bislang 68 Race-Turniere gespielt und dabei insgesamt 166 TTR-Punkte hinzugewonnen, was einem Faktor von 11.288 entspricht. Der bisherige Zweite, Toni Sturl (SV-DJK Taufkirchen), kommt auf einen Faktor von 6860. Jeweils Fünf Spieler/innen der drei Kategorien "Punktewertung", "Teilnahmen" und "TTR-Veränderung" qualifizieren sich für Ruhpolding.

Jalal Weraach ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich ein Wiedereinsteiger auch dank der Race-Turniere für Tischtennis neu motivieren kann. Im Interview spricht der Communication Manager der Max-Planck-Gesellschaft über Race-Turniere und seine neue Lust am Tischtennis nach acht Jahren Pause. 

Jalal, am 11. Februar 2010 hast du dein letztes Spiel bestritten und dann den Schläger beiseite gelegt. Was war der Grund dafür?
Jalal Weraach: Die Mannschaft in meinem Heimatverein TTC Perlach hat sich damals aufgelöst, Spieler sind umgezogen oder haben einfach kürzer getreten, wegen Studium oder Arbeit. So war es bei mir auch.

Nach fast auf den Tag genau acht Jahren hast du dann im Februar 2018 für den SVN München wieder ein Spiel bestritten und seitdem regelmäßig bei Punktspielen und vor allem an Race-Turnieren teilgenommen. Weshalb hat dich der Tischtennis-Virus jetzt wieder gepackt?
Der Grund war, dass ich wieder einen Sport machen wollte. Und da ich Tischtennis schon kannte, mir die Bewegungen geläufig sind, habe ich wieder angefangen. Die Race-Turniere kannte ich gar nicht, bis mich jemand aus dem Verein darauf aufmerksam machte.

2018 hast du 68 Turniere gespielt und nach deiner langen Pause dadurch wieder 166 TTR-Punkte hinzugewinnen können. Warum spielst du die Race-Turniere?
Ich finde die Möglichkeit, fast täglich in ganz Bayern ein Turnier mit relativ geringen Voraussetzungen (für Spieler und Verein) spielen zu können, einfach klasse. Ich lerne andere Vereine, andere Hallen kennen, habe viele neue Leute kennengelernt. Dazu hat man eine schöne Challenge - und es geht bis auf ganz wenige Ausnahmen immer sehr fair und freundschaftlich zu.

Was sind weitere Gründe für dein Race-Fieber?
Ganz klar die zeitliche Planbarkeit. Wenn ich unter der Woche um 19.30 Uhr ein Turnier spiele, bin ich in drei-, dreieinhalb Stunden fertig und kann am nächsten Tag problemlos arbeiten. Bei den offenen Turnieren ist doch häufig sehr langes Warten angesagt - und das teilweise für zwei Gruppenspiele. Ich finde das Schweizer System sehr sinnvoll. In den ersten zwei, drei Runden sind die Spielstärken-Unterschiede oft schon noch deutlich, aber die nächsten drei Partien spielt man - wenn man richtig warm ist -  häufig gegen gleichstarke Spieler. Das ist dann eine richtige Challenge. 

Du hast deinen TTR-Wert seit deiner Pause um über 100 Punkte auf mittlerweile 1427 Punkte ausbauen können. Ist dieser Fakt auch der vielen Spielpraxis bei den Race-Turnieren geschuldet?
Es ist einfach so, dass man bei den Race-Turnieren gegen viele unterschiedliche Spielertypen antritt, junge Draufgänger, ältere Haudegen, mit Material und ohne. Dadurch kriegt man eine gewisse Routine. Wenn man die Techniken sauber lernt und im Training verfestigt, ist das sicher auch entscheidend. Aber ebenso hilft Spielpraxis. Ich hatte immer mit Materialspielern meine Probleme, die ihr Material gut beherrschen. Da haben mir die Turniere jetzt schon einiges gebracht.

Was war die längste Fahrt, die du für ein Race-Turnier auf dich genommen hast?
Das war wohl Haiming. Da ich selbst kein Auto besitze, bin ich mit einem Teamkollegen dorthin gefahren. Es ist super dort, eine schöne Halle, eine sehr nette Atmosphäre, es gibt Kaffee und Kuchen. Man schmeißt einfach etwas in die Kasse und gut ist. Die machen das super dort.

Kommst du bei den vielen Turnier-Teilnahmen überhaupt noch zum Training? 
Der Fokus lag zuletzt schon auf den Turnieren. In den Sommerferien war teilweise auch unsere Halle zu. Da war ich froh, die Turniere quasi als Saisonvorbereitung nutzen zu können. In nächster Zeit werde ich, sobald die Saison losgeht, weniger Race-Turniere spielen. Stattdessen möchte ich noch ein, zwei offene Turniere spielen, um mich auf die Bezirkseinzelmeisterschaften im Oktober vorzubereiten. Ein System mit Vorrunde und K.o.-Spielen ist schon etwas anderes als das Schweizer System. 

Am 17. November steigt das große Race-Finale 2018 in Ruhpolding. Da wirst du ziemlich sicher dabei sein.
Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass es so etwas gibt, bis mir eines Abends jemand zurief: 'Ruhpolding ruft'. Dann habe ich mich näher damit beschäftigt und jetzt habe ich schon Lust, dort zu starten. Mein Plan war es anfangs aber nicht.

Was hast du dir mit deinem Club SVN München in der Bezirksklasse B vorgenommen? 
Ich bin jetzt Mannschaftsführer geworden. Wir haben gesagt: 'wenn, dann...' Also wir würden gerne auf einem Aufstiegs-Relegationsplatz landen. Wenn es am Ende das gesicherte Mittelfeld wird, ist das auch in Ordnung. Ich selbst spiele in der Mitte, zur Rückrunde würde ich es gerne in das obere Paarkreuz schaffen. 

Jalal, vielen Dank für das Gespräch!

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