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Personal/Hintergrund  

Wie man die Abteilung aus der Ferne managt...

Gräfelfings Abteilungsleiter Christopher Triep berichtet von seinem Auslandssemester in China / Aufgabenteilung im Verein als Chance

Christopher Triep verbringt insgesamt fünf Monate in China

Christopher Triep (24) wurde bereits mit 21 Jahren Abteilungsleiter des TSV Gräfelfing. Derzeit absolviert der Spieler des Oberliga-Tabellenführers ein fünfmonatiges Auslandssemester in Ningbo, China. Der Master-Student der TU München (Management und Technologie) berichtet auf der BTTV-Homepage in drei Teilen vom Leben, Studieren und natürlich vom Tischtennisspielen in der Millionenstadt an Chinas Ostküste. Im ersten Teil ging es um das Uni-Leben in Ningbo, im zweiten Teil erzählt Christopher, wie er seine Abteilung aus der Ferne managt.

Teil 2: Abteilungsleiter aus der Ferne

nĭ hăo (chinesisch für: Hallo, Guten Tag),
es war schon nicht so einfach, den Verein für diese Zeit „alleine“ zu lassen. Aber ich lasse ihn auch definitiv nicht alleine. Durch die Umstrukturierung seit meinem Antritt als Abteilungsleiter habe ich von Anfang an schon immer auf nachhaltige Aufgabenverteilung geachtet. Dennoch bleiben am Ende viele Aufgaben, besonders kleinere tagtägliche Vereins-Aufgaben, aber auch Nöten und Sorgen der Spieler bei einem meist selber auf dem Tisch liegen. Zum Glück habe ich vier weitere Leute im Vorstand, verschiedene Mannschaftsführer und den neuen Jugendleiter Daniel Bursian mit seinen Trainern in unseren Reihen. Nun galt es für mich, alle meine Aufgaben neu zu delegieren und meine Abteilung bestens auf die neue Saison vorzubereiten.

to-do-Listen für die Vereinskollegen

Zuallererst habe ich mit Gerd Niederleitner (Jugendtrainer vom TSV Pentenried) einen passenden Ersatz für meine Trainertätigkeiten gefunden, weshalb weiterhin immer mindestens drei Trainer bei uns in der Halle stehen. Damit alles weitere glattläuft, habe ich im Vorfeld des Auslandsemesters einiges abgecheckt, die Spielpläne überprüft und mit den Hallenzeiten abgeglichen, die Heizung der Halle überprüft, Vereinsmaterialien wie Bälle, Spielblöcke etc. gekauft eben klassische Abteilungsleiter-Aufgaben erledigt und habe dann jedem eine große to-do-Liste geschrieben, worum er sich noch zu kümmern habe. Unter anderem meinen Vorstandsmitgliedern, aber auch Daniel Bursian als Jugendleiter sowie die Mannschaftsführer haben alle eigene to-do-Listen bekommen.

WhatsApp funktioniert nur bedingt in China

Damit die Delegation der Aufgaben bestmöglichst umgesetzt werden konnte, haben wir uns, bevor ich nach China geflogen bin, mehrmals getroffen und einiges durchgesprochen. Dies war generell sehr gut, um auch langfristig Aufgaben besser zu verteilen. Dadurch sind in den einen oder anderen Bereichen neue Impulse entstanden. Zum Beispiel läuft unsere Öffentlichkeitsarbeit jetzt viel, viel besser. Des Weiteren ist die grundsätzliche Kommunikation unter uns Verantwortlichen deutlich gestiegen. Als Abteilungsleiter finde ich das richtig cool, insofern war das Auslandssemester auch eine Chance, dass andere Leute etwas in die Hand nehmen. Das macht jetzt super viel Spaß, von außen zu sehen, dass die Aufgaben super in anderen Händen funktionieren. Zu Not kann ich, auch wenn WhatsApp nur bedingt in China funktioniert, durch unsere vorhandenen TT-Gruppen jederzeit für Rat und Tat zur Seite stehen und von China aus reagieren.

Integration der neuen Spieler war reibungslos

Besonders erfreut mich die reibungslose Integration unserer neuen Spieler, die zur aktuellen Saison zu uns gewechselt sind. Da war ich schon ein bisschen nervös, wie dies ohne mich ablaufen wird. Immerhin ist man als Abteilungsleiter meist die erste Kontaktperson auch nach dem Wechsel, die durch mich aktuell erstmal wegfällt. Besonders hier ist zu sehen, dass die Mannschaftsführer mit einer größeren Verantwortung für eine bestmögliche Aufnahme innerhalb der Mannschaft sorgen, was einwandfrei funktioniert. Dass auch noch unsere Mannschaften derzeit sehr gut spielen – von zehn Mannschaften sind sechs Tabellenerster – ist natürlich super. Ich hoffe, es geht so weiter, gerade auch mit der ersten Mannschaft in der Oberliga. Mal schauen, in welcher Mannschaft ich spiele, wenn ich zurückkomme. Wenn die „Erste“ weiterhin gut spielt und alles gewinnt, dann gibt’s auch keinen Grund, warum ich mich in diese Mannschaft einmische. In der zweiten Mannschaft würde ich auch ohne weiteres spielen. Das werden wir alles nach der Vorrunde sehen. Mal schauen in welcher Form ich überhaupt zurückkomme. ;-) Dann werden wir entscheiden.

Vielleicht doch Tischtennis-verrückt?!

Ein großer Nachteil hier in China ist, dass ich aufgrund der Zeitverschiebung die Ergebnisse erst immer morgens in der Früh abchecken kann. Sprich das erste, was ich nach dem Aufstehen mache, sind sämtliche myTischtennis-Seiten zu laden, von der Regionalliga bis zur Bezirksklasse schaue ich mir alles an. Ich glaube, ich war noch nie so gut im Bilde in den Ligen wie aktuell. Vielleicht bin ich doch ein wenig Tischtennis-verrückt ;-)

Im dritten Teil in der kommenden Woche berichtet Christopher Triep über sein Tischtennis-Leben in China und über den Stellenwert von Tischtennis im Reich der Mitte. Seid gespannt!

Zu Teil 1: Das Uni-Leben in Ningbo

Die I. Mannschaft des TSV Gräfelfing muss in der Vorrunde ohne Christopher auskommen.

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