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Sonstiges  

Ping-Pong: Der Sound der Stunde

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Einigermaßen frustriert sitze ich dieser Tage an meinem Schreibtisch, händeringend nach Inhalten für bttv.de suchend, als von draußen plötzlich ein vertrautes Geräusch in mein Homeoffice dringt: „Ping-Pong, Ping-Pong.“ In Hör- und Sichtweite hat eine Nachbarsfamilie, ein Mitvierzieger-Ehepaar mit Tochter und Sohn im Grundschulalter, vor der Garage ihres Einfamilienhauses einen Tischtennistisch aufgebaut. Dass kein Familienmitglied je im Verein gespielt hat, weiß ich, ist mit Blick auf Schlägerhaltung und Schlagtechnik allerdings auch unschwer zu erkennen. Vorhandschläge gibt es praktisch nicht und auch sämtliche Regeländerungen der letzten Jahre respektive Jahrzehnte sind an meinen Nachbarn ganz offenkundig völlig vorbeigegangen: „Angenommen!“, ruft der Familienvater mit diebischer Freude, als seine Frau einen von ihm ins Aus beförderten Ball unter Zuhilfenahme ihres Schlägers - wohlgemerkt deutlich hinter der Grundlinie - am Weiterflug auf die Straße hindert. Ganz selbstverständlich schreibt sich der Herr des Hauses den Punkt zu, der Satzgewinn geht wenig später aber dennoch an seine Gattin: Endstand 21:17. 

Verlierer gibt es bei diesem Spiel keine: Meine Nachbarn hatten gemeinsam großen Spaß und noch dazu Bewegung an der frischen Luft! 

Die im Zuge der Corona-Krise geradezu explodierenden Verkaufszahlen für Tischtennistische, welche dieser Tage sogar bild.de eine Startseiten-Schlagzeile Wert waren, legen den Verdacht nahe, dass sich Szenen wie diese derzeit massenhaft in Deutschland abspielen. Auch wenn es im Moment wirklich Wichtigeres als die sinkenden Mitgliederzahlen im Tischtennis gibt, sollten wir Tischtennisschaffende und -liebhaber darin eine Chance für unseren Sport sehen (dürfen), die es schleunigst am Schopfe zu packen gilt?! Nur wie?

Was meine Nachbarn anbelangt, habe ich fürs Erste beschlossen, die lauten Schreie meines  „Besserwisserteufelchen“ zu ignorieren: Gerade jetzt, wo unsere individuellen Freiheiten notgedrungen ohnehin schon stark eingeschränkt sind, verkneife ich mir jegliche Belehrungen bezüglich Technik und Regelkunde, die ihnen womöglich den Spaß am Spiel verderben würden und beschränke meine Nachbarschaftshilfe auf Ball-Nachschublieferungen via Gartenzaun. 

Grundsätzlich will ich es dabei aber freilich nicht belassen. Mit „Abwarten und Teetrinken“ werden wir die Krisen-Spieler von heute nicht dazu bewegen können, in der Nach-Corona-Ära (scharenweise) unsere Hallen zu bevölkern. Und so setze ich mich bei einer Tasse Kaffee wieder an meinen Schreibtisch und mache mir im virtuellen Dialog mit Freunden und Kollegen Gedanken, wie wir diese Zielgruppe gezielt und so schnell wie möglich ansprechen können. Denn wenn nicht jetzt, wann dann?! 

Mitstreiter und Ideengeber jederzeit willkommen! 

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