Nachdem die diesjährigen Jugend-Europameisterschaften in Zagreb zunächst von Juli auf September verschoben worden waren, hat die ETTU Anfang Juli beschlossen, das Turnier dieses Jahr aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie komplett abzusagen.
Auch einige Spieler und Spielerinnen aus Bayern betrifft diese Entscheidung. Während bei den U-18-Mädchen Naomi Pranjkovic (SV DJK Kolbermoor) sehr gute Chancen auf eine Nominierung gehabt hätte, wären bei den U-18-Jungs sogar vier bayerische Nachwuchstalente in die engere Auswahl gekommen. Neben Mike Hollo (1. FC Saarbrücken-TT / SV Riedering), Hannes Hörmann (TV Hilpoltstein) und Tom Schweiger (FC Bayern München / DJK Altdorf) auch Daniel Rinderer (FC Bayern München), für den es altersbedingt die letzten Jugend-Europameisterschaften gewesen wären. Dementsprechend groß ist auch heute noch die Enttäuschung. „Das wäre natürlich nochmal ein großes Highlight gewesen, und ich hätte die Euros sehr gerne gespielt. Ich bin wirklich enttäuscht, auch jetzt noch“, berichtet Rinderer.
Letztendlich doch eine unerwartete Absage
Während eines Kaderlehrgangs in Düsseldorf ging die Mannschaft noch davon aus, die Europameisterschaften würden in wenigen Wochen in Kroatien stattfinden. Wenige Tage nach Ende des Lehrgangs trudelte dann die ernüchternde WhatsApp-Nachricht von Trainer Zhu Xiaoyong ein: Die „Euros“ fallen dieses Jahr ins Wasser.
Mit dem Turnier an sich fallen im selben Zuge auch die damit verbundenen Vorbereitungsmaßnahmen weg. „Einer der Vorbereitungslehrgänge findet als ganz normaler Lehrgang statt, für mich wird das gleichzeitig sogar mein wahrscheinlich letzter Kaderlehrgang im U-18-Bereich sein“, berichtet Rinderer. „Sollte die Jugend-Weltmeisterschaft stattfinden, bräuchte ich eine neue sportmedizinische Untersuchung. Das erledige ich im Rahmen dieses Lehrgangs“, erzählt Rinderer von den Folgen der EM-Absage.
Auch Jugend-WM noch unklar
Ob die Jugend-Weltmeisterschaften, die eigentlich für Ende November und Anfang Dezember in Portugal terminiert sind, stattfinden werden, steht also auch noch in den Sternen. Da die Europameisterschaften als Qualifikationsturnier entfallen, würden laut Rinderer höchstwahrscheinlich die drei punktemäßig bestplatziertesten Nationen der einzelnen Kontinente am Team-Wettbewerb teilnehmen können. „Davon ist Deutschland leider ein Stück entfernt.“ Im Falle einer unerwarteten Qualifikation des männlichen U18-Teams würde Rinderer die Chancen auf seine eigene Nominierung jedoch relativ gut einschätzen. „Oft nimmt der Trainer die drei Spieler mit den meisten Punkten mit. Da wäre neben Kay Stumper und Mike Hollo auch ich dabei.“
