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Mannschaftssport Erwachsene  

Kuriose 1. Damen-Bundesliga

Hoher Personal- und ein Spielausfall prägen das Wochenende

Kristin Lang landete gegen Berlin einen Doppelpack. Foto: Marco Steinbrenner

In der 1. Damen-Bundesliga ist aus dem angekündigten Kracher-Wochenende ein Wochenende der Kuriositäten geworden: Mit einer blutjungen 1c-Mannschaft kam Spitzenreiter Kolbermoor beim 3:5 gegen Berlin einem Punktgewinn überraschend nahe, im Parallel-Spiel zweier „Lazarett-Auswahlen“  trennten sich Langstadt und Schwabhausen 4:4-Remis, während Schwabhausens Heimspiel gegen Berlin tags darauf wegen zu niedriger Hallentemperaturen entfiel. 

In drei Sätzen: Youngster Naomi Pranjkovic bezwingt Nina Mittelham 

Im vermeintlichen „Giganten-Duell“ zwischen Spitzenreiter Kolbermoor und dem aktuellen Meister, Pokalsieger und Chamipons-League-Gewinner ttc berlin eastide sorgte bereits Kolbermoors Aufstellung für hochgezogene Augenbrauen: Während die Gäste aus Berlin in derzeitiger Standard-Besetzung mit Shan Xiaona, Nina Mittelham, Britt Eerland und Jessica Göbel anreisten, stand im Aufgebot des Gastgebers mit Kristin Lang nur eine ausgewiesene Stammkraft. Neben Teilzeit-Nummer eins Fu Yu, deren Nicht-Einsatz die Oberbayern bereits im Vorfeld angekündigt hatten, fehlten - beide krankheitsbedingt - kurzfristig auch noch Wan Yuan und Svetlana Ganina. So durften die Youngsters Naomi Pranjkovic (16), Laura Tiefenbrunner (19) und erstmals auch Laura Kaim (15) ran. Dass man in dieser Formation auch nur in die Nähe eines Punktgewinns kommen sollte, war absolut nicht zu erwarten und als stolzer Erfolg zu verbuchen. Frontfrau Lang bestätigte bei ihren Fünfsatz-Siegen über Shan und Mittelham, dass sie  nach ihrer operationsbedingten Zwangspause zu Jahresende kontinuierlich zu alter Stärke zurückfindet. Die ganz große Überraschung aber gelang Naomi Pranjkovic mit einem 3:0 über Nina Mittelham. Während die junge Kolbermoorerin von Anfang bis Ende unbeirrt konzentriert und couragiert ihr Spiel machte, vermittelte die Körpersprache der amtierenden Deutschen Meisterin und A-Nationalspielerin im Berliner Trikot nicht zwingend den Eindruck, als würde Mittelham gerade ihrem (Traum-)Job als TT-Profi nachgehen. Was Kolbermoor zum Remis fehlte, war ein Punkt im hinteren Paarkreuz, an dem Laura Tiefenbrunner zweimal zumindest vage dran war. Gegen Jessica Göbel waren alle vier Sätze eng umkämpft und auch beim 1:3 gegen Eerland sah es beim Spielstand von 1:1 und 6:2 zwischenzeitlich gut aus

Schwabhausen mit unerwartetem Remis vollauf zufrieden 

Verletzungsbedingte Ausfälle auf beiden Seiten prägten das Parallel-Spiel zwischen dem TSV  Langstadt und dem Schwabhausen, an dessen Ende beide Klubs mit der Punkteteilung zufrieden waren. Beim Gastgeber fehlte Spitzenkraft Petrissa Solja, auf Seiten der oberbayerischen Gäste mussten Sabine Winter und Alina Nikitchanka passen. „Es war ein spannendes Spiel mit einem schönen Ausgang, den wir so nicht erwartet hatten“, bilanzierte Schwabhausens Trainer Alex Yahmed. „Es wurde einiges umgesetzt, was wir im Training zu ändern versucht haben, das freut mich am meisten und ich bin mit der kompletten Mannschaft zufrieden, denn alle haben gut gespielt“. Damit schloss Yahmed auch Mercedesz Nagyvaradi und Sarah Diecke in sein Lob ein, die bei ihrem kurzfristigen Einsatz als Ersatzkräfte allerdings ohne zählbaren Erfolg blieben. Dafür punkteten die Kroatin Mateja Jeger (3:1 gg. Tanja Krämer, 3:0 gg. Dina Meshref) und die nominelle Nummer drei Orsolya Feher (3:0 gg. Janina Kämmerer, 3:1 gg. Franziska Schreiner) jeweils doppelt.  

Für Schwabhausen vs. Berlin war es 1,2 Grad zu kalt 

Am Sonntag warteten die Zuschauer am Bildschirm dann vergeblich auf einen Liveticker bzw. -stream von der Begegnung Schwabhausen vs. Berlin. Der ärgerliche Grund: Das Match fand in Folge zu geringer Temperaturen in Schwabhausens Heinrich-Loder-Halle gar nicht statt. Bei lediglich 13,8 Grad Celsius, die das Thermometer von Oberschiedsrichter Torsten Küneth anzeigte, trat Berlin nicht an. Die Wettspielordnung verlangt mindestens plus 15 Grad Celsius, sodass mit einer 8:0-Wertung gegen Schwabhausen zu rechnen ist. Schwabhausens TT-Boss Helmut Pfeil war verständlicherweise sauer: „Mein Ärger richtet sich dabei nicht gegen die Berlinerinnen, die ich wegen der erhöhten Verletzungsgefahr schon verstehen kann, sondern auf den - nennen wir es - vermeidbaren Umstand an sich. Dass wir uns in einer Frostperiode befinden und wir ein Bundesliga-Heimspiel haben kam schließlich nicht überraschend. Nachdem ich heute früh in die Halle kam und diese eiskalt vorfand, habe ich sofort unseren Hausmeister verständigt, aber die verbleibende Zeit hat nicht mehr ausgereicht, um rechtzeitig auf die erforderliche Temperatur zu kommen. Wir können nur froh sein, dass das ohne anwesende Zuschauer und gegen Berlin passiert ist, wo wir uns heute ohnehin kaum Chancen ausgerechnet hatten.“  

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