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Personal/Hintergrund  

Seitenwechsel - Schiedsrichterberichte von der EM

Teil 5 - Finaltage

Kerstin Duchatz mit dem rumänischen SR-Kollegen Mircea Steff, die an den ersten Turniertagen ein Team bildeten. Foto: Petra Steyer

Seit über einer Woche laufen die Tischtenniswettbewerbe im Rahmen der European Championships in München und finden mit den Finalspielen heute ihr Ende. Teil des Sportes sind nicht nur die Sportlerinnen und Sportler selbst. In München waren 36 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter aus ganz Europa im Einsatz. Ein Sportevent mitten in München – idealer Anlass für einen „Seitenwechsel“ und Überblick über die breit gestreuten Tätigkeitsfelder von Schiedsrichtern während des Events!

Eine von nur sechs Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern, die an den Finaltagen im Einsatz sind, ist Kerstin Duchatz, Beauftrage für Schiedsrichterentwicklung und Statistik im DTTB. Sie ist seit 2016 Internationale Blue Badge Schiedsrichterin und bei den wichtigsten Turnieren weltweit im Einsatz. 2021 war sie nicht nur bei der WM und den WTT Cup Finals im Einsatz, sie leitete das Finale im Herren-Doppel bei der WM in Houston.

 

Verlauf der EM und Schiedsrichterteams

Die Schiedsrichterteams wechseln bei der EM stetig durch. So hatte Kerstin maximal zwei Tage lang den gleichen Kollegen, was zu einem gewissen Teil auch immer wieder neuen Fokus auf die Zusammenarbeit legt. Dabei kennt man sich als zum Teil schon seit Jahren und ist ein eingespieltes Team, oder lernt auch neue Kollegen kennen, mit denen man über die Spiele aber schnell auf eine Wellenlänge kommt. Über die bisherigen Tage kann Kerstin ein positives Fazit ziehen, dass jede Zusammenarbeit sehr positiv war, egal ob fachlich oder persönlich. Insgesamt ist die EM mit nahezu ausschließlich Blue Badge oder angehenden Blue Badge Schiedsrichtern auf einem sehr hohen Schiedsrichterniveau.

Die Finaltage betrachtet, freut sich Kerstin auf schöne, faire und vor allem hochklassige Begegnungen. „Es ist mehr eine konzentrierte Spannung als Aufregung vor den kommenden Spielen [Möregårdh – Falck und Apolónia – Jorgic; Anm. d. Red.]“, sagt sie uns vor den Viertelfinals am Samstag. Bei Spielen mit deutscher Beteiligung ist ein Einsatz nicht möglich. Die Halbfinalspiele der Damen und beide Finalspiele heute scheiden aus – was angesichts der guten Medaillenaussichten keinesfalls schade ist.

Sehr positives Bild der EM

„Die Organisation war sehr professionell, im Field of Play könnte man fast von ‚Laborbedingungen‘ sprechen“, äußert sich die Blue Badge Schiedsrichterin anerkennend über den Ablauf der EM aus Sicht der Schiedsrichter. Für die deutschen Offiziellen fiel durch die Austragung in der Heimat zwar die Sprachbarriere, aber Kerstin bescheinigt ein insgesamt gutes Englisch-Niveau aller. Dass die Schiedsrichter von Spiel eins an gemeinsam mit den Spielern einlaufen und vom Hallensprecher begrüßt werden, war eine schöne Wertschätzung der Arbeit der Schiedsrichter, die nicht immer so gegeben ist. Insgesamt merkt man die Popularität von Tischtennis in Deutschland: „ein großer Zuschauerzuspruch sorgt immer für eine tolle Atmosphäre, das genießen auch wir Schiedsrichter“

 

Damit sind wir am Ende unseres „Seitenwechsels“ angekommen.

Sollte die Arbeit als Schiedsrichter dein Interesse geweckt haben: Im Frühjahr 2023 bietet der Fachbereich Schiedsrichter im BTTV wieder Neulingslehrgänge an. Wir freuen uns, wenn wir dich dort begrüßen dürfen.

 

Zu Teil 1: Referee

Zu Teil 2: Umpire

Zu Teil 3: Reise

Zu Teil 4: Schlägertest

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