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Neues aus den Vereinen  

TT Arena Augsburg schwimmt auf der Erfolgswelle

Community umfasst über 70 Leute/Auch Vereinsspieler schauen vorbei/TIBHAR spendet vier Tische

Im Bürgerhaus-Park Hochfeld wird jeden Tag Tischtennis gespielt. Fotos: Jürgen Renner

Seit Corona boomt Tischtennis im Freien. So auch in Augsburg im Bürgerhaus Park Hochfeld, wo es mit der „TT Arena“ sogar einen Verein gibt, der das Spielen organisiert. Gegründet wurde dieser Anfang des Jahres.

Der Vorsitzende Bayram Er ist dort aufgewachsen. „Mein Vater hat Tischtennis gespielt und die Jugendlichen im Stadtteil dazu bewegt, diese im Park auch zu tun“, erzählt er. Durch Corona habe sich eine Straßentischtennis-Community entwickelt. Vor zwei Jahren sei das Ganze gewachsen. „Wir haben einen Verein angemeldet, der an die Bedürfnisse der Gesellschaft angepasst ist“, betont Er. Dadurch könne man sich politisch besser aufstellen, wolle aber das traditionelle Vereinsleben nicht nachahmen. Am Anfang hatte der Verein eine einzige Steinplatte. „Martin Lodner von TT-Expert hat den Kontakt zu Achim Krämer von TIBHAR hergestellt. Krämer war vor Ort, zwei Tage hatten wir vier Tischtennistische, die TIBHAR - auch offizieller Ausrüster des BTTV -  uns gespendet hat. Eine Hammeraktion“, schwärmt er noch heute von der Großzügigkeit des TIBHAR-Geschenks. Zwei weitere Tische will die Stadt bald beisteuern.  

Hälfte der Stadtteil-Bewohner mit Migrationshintergrund

Für Er geht es um die soziale Komponente. „Über die Hälfte der Stadtteil-Bewohner hätten einen Migrationshintergrund. „Am Tisch stehen sich Bürgergeld-Empfänger und Uni-Professor oder Opernsänger. Das ist toll, wenn wir eine solche Vielfalt am Tisch haben. Ein niederschwelliges Angebot, wir sprechen damit jeden an.“ Die Community besteht aus über 70 Leuten, rund 40 Sportler sind ständig aktiv, es kommen permanent neue dazu. Von Jung bis Alt, so spielt beispielsweise ein Achtjähriger vom Post SV Augsburg mit. Dass die Tischtennis-Arena sehr männerlastig ist, räumt Er ein. „Hin und wieder sind Mädels am Start, aber Quote ist niedrig.“

Es herrscht eine friedliche, positive Atmosphäre, hin und wieder schauen auch Vereinsspieler vorbei. „Gegen gute Spieler spiele ich lieber auf der Steinplatte, weil dort der Ball weniger Schnitt bekommt“, erklärt Sebastian. Das heißt, dass auch der blutjunge Anfänger gegen einen gestandenen Landesliga-Akteur antritt. „Each one teach one“, lautet das Motto. Mehrere Spieler haben inzwischen einen Spitznamen wie „Weberknecht“ oder „Krake“.  Er: „Ich habe noch keinen.“ Auf den Namen „TT Arena“ kam er, weil das Gelände mit Steinmauern umgeben ist und somit einen arenaähnlichen Charakter hat.

Im Winter wird in eine Turnhalle ausgewichen

Die Spieler verbringen mehrere Stunden am Tag am Tisch und wollen jeden Tag spielen. „Die Leute sind viel mehr zuhause und im Internet. Wir wollen fördern, dass die Leute wieder mehr rausgehen“, betont Er. Los geht es meistens gegen Mittag, gespielt wird dann bis zum Einbruch der Dunkelheit. Bei schlechtem Wetter steht eine überdachte Fläche zur Verfügung, im Winter wird dreimal die Woche in der Turnhalle der nahegelegenen Kerschensteiner Schule ausgewichen.

Sogar im Goldenen Saal des Rathauses dürften die TT-Arena im Rahmen des Brecht-Festivals schon ihr Können präsentieren. „Normalerweise sind dort keine sportlichen Aktivitäten erlaubt. Aber das war ein künstlerischer Beitrag“, witzelt Er.

2024/25 will TT Arena in den Spielbetrieb einsteigen

Da sich die Spieler weiterentwickeln wollen, nehmen sie als Mannschaft an der Streettabletennis-Liga teil und wollen künftig auch eigene Turniere zu veranstalten. Nicht nur das: Der Verein will zur Saison 2024/25 an der Verbandsrunde mit ein, zwei Mannschaften teilnehmen. Gespielt wird dann natürlich nicht im Freien, sondern in der Turnhalle. Für einzelne Spieler soll zuvor schon eine Spielberechtigung beantragt werden, damit sie an offenen Turnieren teilnehmen können.

Bayram Er ist Vorsitzender des Vereins.
Meistens sind viele Spieler am Start, sodass ein Doppel gespielt wird.
Egal ob Sommer oder Winter - gespielt wird bei fast jedem Wetter. Die schattenspendenden Bäume sorgen für erträgliche Temperaturen im Hochsommer.
Während Daniel einen Aufschlag macht, schaut Sebastian gespannt zu.

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