Wie sehr Glück und Pech zusammenliegen, davon können die Damen der DJK SB Landshut ein Lied singen. Standen sie vor einem Jahr noch wie begossene Pudel nach dem 5:5 gegen den SV Alemania Riedstedt in der eigenen Halle, so konnten sie am Wochenende ihr Glück kaum fassen. Um kurz nach 16 Uhr hatten sie ihre Pflicht erfüllt, indem die Landshuterinnen 8:2 gegen Absteiger ESV München-Freimann gewonnen hatten.
Brotzeit für die Regensburgerinnen
Eine Stunde später begann die Partie der SG Motor Wilsdruff bei der DJK SB Regensburg, die bis 19.20 Uhr dauern sollte. Um diese Uhrzeit wussten die Landshuterinnen, dass der bisherige Tabellenführer aus Wilsdruff gestolpert war. 0:3 lag er zwischenzeitlich bereits zurück, glich zum 4:4 aus, doch die letzten beiden Einzel gingen in jeweils fünf Sätzen an die Regensburgerinnen Johanna Dietrich, vergangenes Jahr Finalteilnehmerin beim BTTV Bavarian TT-Race, und Jannika Zangmeister. Zu diesem Zeitpunkt waren die Landshuter Spielerinnen bereits alle schon verstreut, als klar war, dass sie mit einem Punkt Vorsprung über die Ziellinie gegangen sind. „Wir hatten im Vorfeld noch zu den Regensburgerinnen gesagt: Wenn Ihr einen Punkt holt, dann spendieren wir Euch eine Brotzeit. Ich war dann selbst abends auf einer Veranstaltung, als mir die Regensburgerin Sibylle Bauer das 6:4 mitteilte. Das war unerwartet, weil Wilsdruff doch so stabil war und viele Spiele hoch gewonnen hat. Bei der Saisonabschlussfeier werden wir auf die Meisterschaft noch anstoßen“, erzählt Mannschaftsführerin Katharina Teufl.Der WhatsApp-Gruppenchat lief danach auf Hochtouren.
Noch 5:5 gegen Mühlhausen nach 1:5-Rückstand
Nach dem 7:3-Sieg in Wilsdruff Mitte Februar hatte der DJK Sportbund wieder bessere Chancen im Meisterschaftsrennen. Doch das 5:5 Mitte März gegen den anderen Verfolger Post SV Mühlhausen schien zu wenig, um noch auf Platz eins springen zu können, auch wenn es nach 1:5-Rückstand ein Punkt für die Moral war. Doch, siehe oben, es sollte anders kommen. Nach der Vorrunde hatte Landshut drei Punkte Rückstand auf Wilsdruff, da im zweiten Spiel das direkte Duell mit 3:7 verloren wurde und tags drauf auch die Partie in Mühlhausen mit 4:6 in die Binsen gesetzt wurde.
Iana Zhmudenko wurde nur zweimal geschlagen
Beim 5:5 gegen Mühlhausen und 7:3 gegen Regensburg hatte Iana Zhmudenko, die als Einzige alle 18 Partien absolvierte, ihre einzigen beiden Einzel verloren. Erfolgsgarant war aber zweifelsohne auch die erst 13-jährige Kaderspielerin Anna Walter (24:6), während Mannschaftsführerin Katharina Teufl (17:15) und Sophia Zahradnik (15:15) durchschnittlich bilanzierten. Ohne Niederlage blieb Katharina Schoener (6:0), die im letzten Spiel gegen Freimann wie auch Isabelle Spanner zum Einsatz kamen (außerdem wurde Eileen Sahiner dreimal eingesetzt). „Anna hat einen extremen Sprung nach vorne gemacht. Es ist schön, ihre Entwicklung zu sehen. Anfangs gewann sie ihre Spiele noch knapper, inzwischen aber sehr souverän. Sie ist sehr talentiert und ein großer Gewinn für den Verein. Anna hat schon ein sehr erwachsenes Spielsystem“, lobt Teufl ihre Mannschaftskollegin.
Aufstieg wird vielleicht nächste Saison in Angriff genommen
Jene Spanner, die vor einem Jahr untröstlich war, als sie beim Stand von 5:4 gegen Riestedt das Unentschieden „verursachte“. Diesmal konnte sie wie ihre Teamkolleginnen strahlen, die aber kommende Saison weiterhin in der Regionalliga aufschlagen werden. „Wir wollen uns nicht mit einer Spielerin aus dem Ausland verstärken, sondern lieber in dieser Konstellation zusammen spielen. Anna Walter wird immer wieder international im Einsatz sein und Sophia Zahradnik wird aufgrund ihres Medizinstudiums nicht immer zur Verfügung stehen. In einem Jahr sind wir vielleicht auf einem anderen Level“, äußert sich Teufl zu den Hintergründen.