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Einzelsport Jugend  

„Eine echt schöne Zeit“

Leistungszentrum-Abgänger blicken zurück auf spannende Jahre/Zwei Spielerinnen machen ein FSJ in einem Krankenhaus

Abschied nehmen hieß gemeinsam mit den Trainern für (von links): Andras Podpinka, Matthias Danzer, Lorenz Schäfer, Krisztina Toth, Luna Brüller, Luis Kraus und Daniel Behringer. Kleines Foto rechts unten: Lea-Marie Schultz. Fotos: Jürgen Renner/Nils Rack

Sommerzeit ist die Zeit des Verreisens. Im Fall des Leistungszentrums ist Sommerzeit auch die Zeit des Abschiednehmens. Für die fünf LZ’Ler Luna Brüller, Lea-Marie Schultz (beide TuS Fürstenfeldbruck II), Lorenz Schäfer, Luis Kraus (beide TTC Kist) und Matthias Danzer (TV Hilpoltstein) beginnt ein neuer Lebensabschnitt, ihre Reise geht an einem anderen Ort weiter.

Für die 19-jährige Brüller, die bis vergangenen Sommer noch bei der TSG Thannhausen spielte, stellte es anfangs eine Herausforderung dar, alleine zu leben. Doch alsbald bewältigte sie gut den Alltag. „Ich bin damals gut aufgenommen worden und habe mich gleich wohl gefühlt. Mit allen anderen habe ich mich gut verstanden, auch abseits der Tische“, sagt Brüller. „Aus sportlicher Sicht war es natürlich die richtige Entscheidung. Ich habe mehr Sicherheit und Konstanz in mein Spiel bekommen. Den Rückhand-Topspin habe ich verbessert.“ Was an der Bereitschaft der Trainer lag, jeden nach vorne zu bringen. „Die Coaches konnten mir sehr viel beibringen.“ BTTV-Verbandstrainerin Kriszti Toth habe immer ein offenes Ohr gehabt, wenn es mal in der Schule Probleme gab. Brüller ist nun in das Elternhaus zurückgekehrt und macht ab September ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Notfallambulanz des Klinikums Krumbach. Danach will sie studieren. „Ich bin aber noch unsicher, welches Fach“, hält Brüller Medizin aber für möglich.

Umzug nach Saarbrücken, FSJ im Krankenhaus

Auch Schultz (19), die wie Brüller die C-Lizenz-Trainersonderausbildung für Kaderspielerinnen angefangen hat, hat damals die richtige Entscheidung getroffen. „Anfangs war ich mir noch unsicher, ob ich ins LZ gehen soll. Aber ich habe es nicht bereut, es war eine echt schöne Zeit.“ Der Leistungssprung sei unverkennbar. „Ohne das LZ würde ich nicht so gut spielen. Ich habe mich in allen Bereichen verbessert. Im offenen Spiel bin ich sicherer geworden und kann aufgrund der besseren Beinarbeit auch bei längeren Ballwechseln bestehen.“ Mit Kriszti Toth habe sie meistens zusammengearbeitet. „Bei allen Problemen konnte man zu ihr kommen, sie hat zugehört und versucht, weiterzuhelfen.“ Auch als Motivatorin habe sie ihr Beistand geleistet, wenn es in den Punktspielen mal nicht so lief. Apropos Punktspiele: Bei FFB II will sie sich ins vorderer Paarkreuz vorkämpfen und hofft, öfter in der ersten Mannschaft aushelfen zu können.

Am 1. September beginnt Schultz ein FSJ in einem Saarbrücker Krankenhaus in der Pathologie. Bereits Anfang August zog sie deshalb zu ihrem Freund Mike Hollo (DJK SpVgg Effeltrich). Im Saarland wird Schultz auf unterschiedliche Trainingspartner treffen. „Das ist eine gut gemischte Truppe. Aber ich kann da auch mit besseren Spielerinnen, teilweise aus dem Ausland, trainieren“, erzählt Schultz, die nach ihrem FSJ studieren will, aber auch eine Ausbildung nicht ausschließt.

Nicht mehr so verletzungsanfällig

Schäfer (19), der mit dem TTC Kist als Tabellendritter noch den Sprung in die 3. Bundesliga geschafft hat, ist inzwischen zurück nach Würzburg in seine Heimat gezogen. „Das LZ war bisher die schönste Zeit meines Lebens. Als Gruppe sind wir zusammengewachsen, ich habe nun mehrere beste Freunde.“ Sportlich betrachtet hat er in den fünf Jahren seine Vorhand stabilisiert und ist nicht mehr so verletzungsanfällig. Dafür haben die Trainer gesorgt. Kriszti habe auch nach dem allgemeinen Wohlbefinden und der Schule gefragt, Andras Podpinka mit lustigen Sprüchen geglänzt. Bei Dustin (Anm.: Gesinghaus) hat Schäfer gemerkt, wie dieser seinen Job lebt. „Sehr bewundernswert, dass er auch noch nachts über Dinge gegrübelt hat.“ Im Oktober wird Schäfer in Würzburg ein Studium beginnen und deshalb das Training etwas herunterschrauben müssen. „Aber ich hoffe, dass ich dann bewusster trainieren werde. Ich freue mich auf die 3. Bundesliga. Das wird cool, wenn ich gegen die anderen Jungs aus dem LZ spielen kann.“

Sportlich und menschlich weiterentwickelt

Der Schwabacher Danzer (19), seit 2015 in Diensten des TV Hilpoltstein und dort inzwischen zur Zweitliga-Stammkraft gereift, blickt auf eine „megaschöne“ Zeit im LZ zurück. Die er als „sehr lehrreich“ und „mit vielen Höhen und Tiefen“ umschreibt. Wobei die Höhen überwogen, schließlich wurde er 2022 Bayerischer Meister im Einzel. „Ich habe mich in dieser Zeit sportlich und menschlich weiterentwickelt. In mein Spiel habe ich mehr Sicherheit bekommen, ich mache weniger leichte Fehler. Ich musste mich selbst organisieren und das Verhalten in der Gruppe lernen.“ Danzer lobt die gute Gruppendynamik und die Trainer. „Eine tolle Zusammenarbeit. Egal ob Kriszti oder Dustin, die haben immer ihr Bestes gegeben und dafür bin ich dankbar.“ Schule und Training bekam Danzer gut unter einen Hut („das war sehr kompatibel“), die Zeit vor dem Abi und dem Lernen sei natürlich stressig gewesen. Nun wartet auf Danzer ein neuer Lebensabschnitt, sein Plan ist, ein Studium zu beginnen.

Auch Schäfers Teamkollege beim TTC Kist, Luis Kraus, der Anfang Juli volljährig geworden ist, verließ das LZ. Er wechselte nach Saarbrücken und ist für die dortige Tischtennisabteilung des 1. FC im Nachwuchs künftig spielberechtigt (bisher SV DJK Kolbermoor).

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