Bei den TTR-Überfliegern, ermittelt durch das Magazin „tischtennis“, sind in der Regel Nachwuchsspieler aus Bayern in der Top 10 zu finden. Nicht so diesmal, denn mit Andreas Buhn vom BSC Wolfertschwenden aus dem Bezirk Schwaben-Süd schaffte es ein 27-Jähriger auf Platz zwei bei den Herren. Zwischen Dezember und August wuchs sein TTR-Wert von 1038 auf 1370, macht eine Differenz von 332 Punkten. Wobei er zuvor in drei Jahren durch Inaktivität 120 Zähler verloren hatte.
Aber der Reihe nach: Als fast Neunjähriger hatte er vor knapp 20 Jahren erstmals zum Schläger gegriffen. Buhn, der zusammen mit seinem zweieinhalb Jahre älteren Bruder Alexander die Tischtennis-Abteilung des Vereins zwischen Memmingen und Kempten leitet, bestritt im Februar 2006 sein erstes Jugendspiel, ab 2008 legte eine viereinhalbjährige Pause ein. „Damals hat ein Trainer aufgehört, weswegen ich zum Fußball zurückgekehrt bin“, erinnert er sich.
In der Saison 2015/16 in allen Spielen eingesetzt
Er feierte im September 2012 das Comeback in der zweiten Herren-Mannschaft. In der Saison 2015/16 wurde er in 18 Spielen eingesetzt, ehe er zwischen Mai 2019, als er erstmals an einem Bavarian TT-Race teilnahm, und September 2023 wieder eine Pause einlegte. Grund: Das Studium in Augsburg. „Da habe ich nur gespielt, wenn ich mal in der Heimat war.“ Inzwischen arbeitet er bei einem großen Automobilhersteller im Bereich E-Mobility in München. „In den vergangenen zehn Jahren habe ich zwar weiterhin trainiert, aber erst Mitte 2023 wieder richtig angefangen. Inzwischen trainiere ich viel, teilweise sogar jeden Tag.“
In Memmingen 40 TTR-Punkte gut gemacht
Im Spieljahr 2023/24 sammelte Buhn bis auf drei Ausnahmen ständig TTR-Punkte. In zwei Punktspielen der dritten Mannschaft war er erfolgreich, ansonsten spielte er ein paar Races in Wolfertschwenden, Kühbach, Aichach und Augsburg, bei denen sein TTR-Konto stets Zuwachs bekam. Bei den 60. Memminger Stadtmeisterschaften Mitte Mai holte er 40 TTR-Punkte, als er vier von sechs Spiele gewann, aber gegen seinen stärkeren Bruder Alexander den Kürzeren zog. „Ich schaffe es ab und zu, ihn zu schlagen.“ Allerdings nicht zuletzt bei den Races.
In der Zweiten gemeldet, in der Ersten aushelfen
Somit war er Ende Mai bei 1361 TTR-Punkten angelangt, neun kamen bei einem Race im August kurz vor dem Stichtag noch dazu, als er sich auch mit seinem Vater Reinhard duellierte (und 3:0 gewann). Zwischenzeitlich hat er indes 21 Zähler verloren, weil er sich beim internationalen Bodensee-Cup zwei unerwartete Niederlagen einhandelte „Da habe ich einen anderen Belag ausprobiert“, sagt Buhn, der die Races spielte, um in der zweiten Mannschaft in der Bezirksklasse B am vorderer Paarkreuz spielen zu können. Weil Team zwei seine Heimspiele mittwochs austrägt, wird er vermutlich eher auswärts auflaufen und in der Ersten (ebenfalls Bezirksklasse B), die montagabends in eigener Halle im Einsatz ist, aushelfen. Einer der beiden Mannschaften traut er den Aufstieg zu, zumal mit Tobias Dolpp (14) ein talentierter Nachwuchsspieler dabei ist.
Info: Ebenfalls in der Top 10 bei den Herren landeten als Fünfter Alexander Bartl (ATSV Kirchseeon, +301), der momentan auf Platz eins der TTR-Faktorrangliste beim Bavarian TT-Race liegt, und als Zehnter Miguel Schick (TSV Neuried, +281).