Keine halben Sachen macht Michael Schüller, der Turniere für die Serie BTTV Bavarian TT-Race organisiert. Wenn er nicht samstags arbeiten muss, dann finden gleich sechs Races an einem Wochenende beim SV Großhabersdorf statt.
Schüller, der im Sommer vergangenen Jahres zum SVG gewechselt ist und davor sechseinhalb Jahre beim TSV Wolkersdorf gespielt hat, ist nämlich von Beruf Busfahrer und hat alle zwei Wochen samstags Dienst. Wenn der 41-Jährige jedoch frei hat, dann bietet er den Spielern das volle Programm. Zwei Turniere samstags um 16 und 19 Uhr und vier Turniere sonntags um 10, 13, 16 und 19 Uhr sind dann Schüllers Wochenendbeschäftigung.
Benjamin Estrin vom TV Erlangen kommt gerne nach Großhabersdorf. „Das Teilnehmerfeld ist immer gut und überdurchschnittlich besetzt.“ Auch Andras Hadzik vom SVG weiß das Flair zu schätzen. „Die Qualität der Spieler ist hoch, während im Training wenig gute Spieler sind. Hier kenne ich alle Spieler.“ Krzysztof Kucharczyk vom TSV Windeck-Burgebach (bei Bamberg) ist eine Stunde nach Großhabersdorf gefahren. „Ich habe Tischtennis vor zwei Jahren angefangen und habe einen Trainer gefunden, mit dem ich in Polen trainieren kann.“ Weil ihm das aber nicht ausreicht, schaut er nach zusätzlichen Spielmöglichkeiten. „Wenn ich irgendwo ein offenes Turnier finde, melde ich mich an“, sagt Kucharczyk trocken.
An Sonntagen alle vier Turniere gibt sich Thomas Kübler vom württembergischen VfB Bad Mergentheim. „Bei uns in der Nähe sind keine Races, deswegen bin ich eineinhalb Stunden nach Großhabersdorf gefahren“, berichtet er. Mit im Schlepptau hat Kübler gleich zwei Vereinskollegen. „Ich brauche Spielpraxis“, betont Kübler, während er vorrechnet: „Heute bin ich für Tischtennis 15 Stunden unterwegs.“ Für ihn ist jedoch kein Weg zu weit, Kübler hat auch schon in Breitenbrunn, Waldbüttelbrunn oder Etwashausen gespielt. Vom 48-Stunden-Race in Moosburg hatte er auch schon gehört und will teilnehmen, sollte es dieses Jahr wieder stattfinden. „Vergangenes Jahr war ich Ende Juni leider verhindert“, blickt Kübler zurück, der damals das TTBL-Finale in Frankfurt zwischen Borussia Düsseldorf und dem 1. FC Saarbrücken TT dem Race-Marathon vorzog. „Ich war auch am 15. Dezember in Würzburg beim TTBL-Spiel Borussia Düsseldorf gegen TSV Bad Königshofen“, erzählt er stolz.
Stolz ist auch Michael Schüller, dass seines Races so gut angenommen werden. So gut, dass in diesem Jahr bereits 13 Turniere in Großhabersdorf stattgefunden haben. Im vergangenen Jahr waren es 30. Und das ist nicht alles: Auch für den 1. FC Heilsbronn und ASV Wilhelmsdorf organisiert der 41-Jährige die Races. Womit Schüller den Bezirk Mittelfranken-Süd mittlerweile zur absoluten Race-Hochburg in Bayern gemacht hat.