Die Tischtennis Weltmeisterschaften der Senioren in Stockholm gehörten beim Verbandshauptausschuss am Wochenende in Gunzenhausen vor allem abseits der Sitzungssäle zu den beliebtesten und - frei von Finanzierungsfragen - zweifellos angenehmsten Gesprächsthemen. Kein Wunder, schließlich waren unter den dort Tagenden auch einige bayerische WM-Teilnehmer. Wenige Tage nach ihrer Rückkehr von den Welttitelkämpfen waren sie mit allerlei schönen Anekdoten ihrer sportlichen und touristischen Erlebnisse ins fränkische Seenland weitergereist. Allen voran Karin Rauscher vom FC Bayern München, die allerdings keine großen Worte verlieren musste, um ihre WM-Geschichte zu erzählen. Ihr strahlendes Lächeln sprach Bände und das mitgebrachte Souvenir verriet den Grund ihrer großen Freude: Eine Goldmedaille mit der Inschrift Dam Dubbel 65. Gemeinsam mit Rosi Berg vom TSV Oberstdorf wurde Rauscher in Stockholm Weltmeisterin im Doppel der Altersklasse 65 bis 69! Die beiden schafften, wovon ihre jüngeren Kolleginnen (meist) nur träumen können: Auf dem Weg zum Titel schalteten sie ein ums andere asiatische speziell japanische Duo aus. Und der Ehrgeiz der beiden Golden Girls ist - wie Jochen Scheller weiß - nach wie vor ungebrochen: »Ich war kaum zu Hause angekommen, als mir die beiden telefonisch mitteilten, dass sie ihren Titel bei den Weltmeisterschaften 2014 in Auckland/Neuseeland verteidigen wollen«, so der BTTV-Verbandsfachwart Seniorensport.
In Stockholm sah Scheller außerdem zwei weitere bayerische Spieler auf dem Siegerpodium: Heiner Koula (TuS Bad Aibling) gewann mit dem Hessen Friedrich Rössler die Bronzemedaille im Doppel der Altersklasse 80 bis 84. Das gleiche Kunststück gelang Johann Lechner (Post-SV Traunstein) zusammen mit seinem ungarischen Partner Bela Frank in der Altersklasse 50 bis 59. In den Einzelwettbewerben kam BTTV-Geschäftsführer Dr. Carsten Matthias besonders weit. Er erreichte in der Altersklasse 40 bis 49 das Viertelfinale, in dem er dem späteren Vizeweltmeister Martin Olejnik (Tschechien) unterlag. Eine großartige Leistung, auch wenn der ehemalige Bundesligaspieler Gratulationen in Gunzenhausen regelmäßig mit dem beinahe entschuldigenden Verweis auf eine günstige Auslosung abwiegelte. Bis ins Achtelfinale schafften es Josef Merk (SpVgg Westheim/AK 70-74) und Heiner Koula.
