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Zuschauer sind von der Tischtennis-EM begeistert

Stefanie Felbermeier mit Gänsehaut beim Finale/Unvergessliches Erlebnis für Andrea Ott/TSV Schwabhausen zu Beginn der EM in der Halle

Stefanie Felbermeier war am letzten Turniertag in der Halle und war begeistert von der Atmosphäre. Foto: privat

An den beiden Finaltagen der Tischtennis-EM im Rahmen der European Championships kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten. Was war das für ein dramatisches Match zwischen unserer Lokalmatadorin Sabine Winter (TSV Schwabhausen), die sich von der Österreicherin Sofia Polcanova erst nach sieben Sätzen geschlagen gab und Bronze holte? Wir haben uns unter den Zuschauer umgehört.

Stefanie Felbermeier, Spielerin beim in die 2. Bundesliga aufgestiegenen TuS Fürstenfeldbruck, war am Freitag und Sonntag in der Rudi-Sedlmayer-Halle. „Das Damen-Finale war ein wenig enttäuschend, weil einerseits die erhoffte Spannung und tolle Ballwechsel ausblieben. Aber anderseits hauptsächlich, weil man mit Nina Mittelham so mitgefühlt hat, fast schon selbst Tränen in den Augen hatte. Es war auch für Polcanova kein schöner Sieg. Aber so ist leider der Sport“, konnte sich die 23-Jährige gut in die Spielerinnen hineinversetzen. „Es war ein bisschen schade, dass Sabine Winter nicht mehr gespielt hat, das wäre sicher für viele Zuschauer nochmal etwas anderes gewesen.“ 

Starke Ballwechsel gesehen

Dafür wurde Felbermeier durch ein spannendes Herren-Finale entschädigt. „Es war umso schöner, dass es Dang Qiu geschafft hat, den ich im Vornherein schon als Titelkandidaten im Kopf hatte. „Ich habe starke Ballwechsel gesehen und auch mental hat er mich komplett überzeugt, indem er den wichtigen zweiten Satz noch herumgebogen hat“, urteilt Felbermeier, die richtig mitfieberte. „Da war wirklich kein Halten mehr in der Halle. Das live zu erleben, sorgte echt für richtig Gänsehaut.“  Sie hofft, von Qiu etwas gelernt zu haben. „Vielleicht kann man sich auch das eine oder andere für das eigene Spiel abschauen. Auch wenn das wahrscheinlich nur ein Wunsch bleibt, weil das nochmal ein ganz anderes Level ist.“

Unglaubliche Atmosphäre

Der Besuch wird in Felbermeiers Erinnerung bleiben. „Cool war auch, dass man an jeder Ecke bekannte Gesichter gesehen hat und sich unterhalten konnte. Das ist das, was Tischtennis ja auch irgendwie ausmacht. Unser Sport ist wie eine kleine Familie. Auch von den Volunteers kannte ich einige, die waren nochmal viel näher an den Spielern“, meint Felbemeier. „Es war wirklich eine unglaubliche Atmosphäre. Mein Freund, der auch Tischtennis spielt, und ich haben uns total gefreut, dabei gewesen sein zu dürfen. Unsere Plätze waren ein wenig weiter weg vom Geschehen. Aber wir konnten von allen Seiten die Spiele gut sehen und auf dem Videowürfel in der Mitte wurden eh immer die Zeitlupen gezeigt.“ Weshalb die junge Frau ein positives Gesamtfazit zog: „Insgesamt fand ich das Event echt gut organisiert, der Hallensprecher hat super Stimmung gemacht und das Maskottchen Gfreidi hat die Leute animiert, die Spieler anzufeuern. Das muss für die deutschen Spieler einmalig gewesen sein, vor so einem Heim-Publikum zu spielen.“

Gute Sicht auf alle Tische

„Ich war am Samstag in der Halle und konnte das spannende Spiel von Sabine Winter live verfolgen“, berichtet Andrea Ott (RV Viktoria Wombach, Unterfranken-West). „Obwohl auch wir recht weit oben saßen, konnten wir alles sehr gut sehen - und sogar besser als erwartet. Mein Mann, der selbst kein Tischtennis spielt, war ebenso begeistert wie ich“, schwärmt die 49-Jährige. „Die Atmosphäre war grandios und durch die Wiederholungen am Videowürfel konnte man die Ballwechsel nachvollziehen, wenn es für das Auge mal zu schnell ging. Am Sonntag habe ich die Finals im Livestream geschaut. Auf die Kameraeinstellungen angewiesen zu sein und nicht auf eigene Details schauen zu können, war im Vergleich zum Vortag ein echter Verlust. Bei der Übertragung kam die Stimmung nicht so rüber, wie wenn man selbst vor Ort ist. Es war ein unvergessliches Erlebnis und ich bin sehr dankbar für dieses beeindruckende Event.“ 

Mannschaftskollegin wieder getroffen

Auch Ott sah viele bekannte Gesichter. „So habe ich meine Mannschaftskollegin Daniela Schuhmacher getroffen, die ich sonst nur selten sehe. Wir spielen eine vereinsübergreifende Seniorenrunde und treffen uns sonst nur an den Spieltagen oder bei den bayrischen Senioren-Meisterschaften.“  

Sebastian Probst (TSV Unterlauter, Oberfranken-West) war mit seiner Frau Lena am Freitag und Samstag vor Ort. „Beide Tage waren beeindruckend. Wir hatten gute Sicht auf drei der vier Tische, wobei wir mitten im Schweden-Fanblocks saßen, da diese mehrfach direkt an den Tischen vor uns spielten. Unser persönliches Highlight war aber das Spiel Bernadette Szőcs gegen Ni Xia Lian, das Erstere nach 0:3-Rückstand noch in der Verlängerung des siebten Satzes umbog. Trotz Noppen, Linkshänderin und Penholdergriff, was vermutlich ein Graus für die viele Hobbyspieler ist.“ 

Event bleibt lange in Erinnerung

Zum Samstag und dem Match Dang Qiu gegen Timo Boll: „Wie vermutlich keiner in der Halle hatten auch wir nicht mit einem so schnellen Ausgang gerechnet“, betont Probst. „Uns beeindruckte Qiu aber vor allem mit seiner Konstanz und dem Rückschlagspiel. Es war offensichtlich, dass seine Titelchancen zu diesem Zeitpunkt gar nicht so schlecht standen. Das beste Spiel des Tages war aber die unglückliche Niederlage von Winter gegen Polcanova: volle Halle, sensationelle Stimmung und tolle Ballwechsel - so muss Tischtennis sein. Bloß das Happy End hat gefehlt“, erzählt Probst, der abends noch bei der Leichtathletik war. „Insgesamt waren die European Championships ein tolles Event, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.“  

Eine größeres Gruppe des Damen-Bundesligisten TSV Schwabhausen machte sich am zweiten EM-Tag auf den Weg in die Rudi-Sedlmayer-Halle. „Der Tag war sehr schön. Die Entfernungen waren nicht zu groß, sodass man auch ohne Platzwechsel alle Tische verfolgen konnte“, berichtet Abteilungsleiter Helmut Pfeil. „Selbst für Laien war das Event gut verfolgbar. Die Sprecher in der Halle waren nicht aufdringlich, sondern haben jede Menge an Informationen weitergegeben.“ 

Von links: Daniela Schuhmacher mit ihrem Vater, Andrea und Thomas Ott. Foto: privat
Sebastian und Lena Probst. Foto: privat
Eine größere Gruppe des TSV Schwabhausen besuchte die Tischtennis-EM bereits am zweiten Turniertag. Foto: Verein
Auf der VIP-Tribüne verfolgten (von links) Claudia Herweg (DTTB-Präsidentin), Verena Dietl (Sport-Bürgermeisterin München), Anne Hübner (SPD-Fraktionsvorsitzende München), Konrad Grillmeyer (BTTV-Präsident) und Dr. Carsten Matthias (BTTV-Geschäftsführer) die Tischtennis-Europameisterschaft. Foto: Jürgen Renner

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