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Juniorteam-Duo lässt sich zum Demokratie-Trainer ausbilden

Julian Hörndlein und Leon Schneider besuchen sechs Module bis Mitte März 2023

Leon Schneider (links) und Julian Hörndlein: Ausbildung zum Demokratietrainer. Foto: Jürgen Renner

Julian Hörndlein (Spvgg/DJK Heroldsbach/Thurn) und Leon Schneider (TV 1862 Dillingen) vom BTTV-Juniorteam nehmen momentan an der Ausbildung zum Demokratietrainer teil, die sich auf sechs Termine erstreckt und von Team Sport-Bayern angeboten wird. Bis zum letzten Modul Mitte März 2023 erhoffen sie sich wertvolle Tipps, um bei Gewalt jedweder Ausprägung (körperlich, psychisch oder verbal) im Verein zu wissen, welche sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen sind.

Indirekte Erfahrungen mit Gewalt haben beide während in ihrer Schulzeit gesammelt. „In der Schule auf jeden Fall, Mobbing ist dort ein aktuelles Thema“, betont Schneider als angehender Lehrer. „Im Sport gibt es in der Gruppe immer welche, die wenig integriert sind. Wir müssen deshalb den Scheinwerfer auf die Kinder richten, für die es schwierig ist, sich in der Gruppe zu integrieren.“

Probleme identifizieren und ausmerzen

„Ich erhoffe mir, dass ich sehr viel Strukturelles lerne, um den Verein nach vorne zu bringen“, betont Hörndlein. „Ich will Probleme identifizieren und ausmerzen.“ Schneider will Kompetenzen erwerben, die er in die Tischtennis-Community in Bayern einbringen kann, zumal es für Dachverbände ab kommendem Jahr aufgrund geänderter Sportrichtlinien eh verpflichtend ist, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

„Wir haben verlernt, richtig zu streiten“

Das Duo vom BTTV-Juniorteam lernt während der Ausbildung, welche Ressourcen im Zweifelsfall zur direkten Anwendung zur Verfügung stehen. Die Gruppe besteht aus Teilnehmern verschiedenster Sportarten. Auch eine Traumapädagogin ist dabei. „Jeder ist aus einem anderen Bereich und wir verbünden uns, das ist unglaublich wertvoll“, so Schneider. „Meiner Meinung nach ist Konfliktmanagement das wichtigste Thema. Ich glaube, wir haben in unserer Gesellschaft verlernt, richtig zu streiten. Es fühlt sich immer gleich jemand angegriffen und die Emotionen kochen hoch. Ich erhoffe mir, dass ich viele Werkzeuge an die Hand bekomme, wie ich mit einem Konflikt umgehen kann. Medienkompetenz kenne ich schon von der Ausbildung als Lehrer“, sagt Schneider. Und Hörndlein: „Für mich ist Medienkompetenz spannend, ich will sehen, wie man das auf den Sport ummünzen kann.“ Hörndlein hat bereits Handlungsleitfäden an die Hand bekommen.

Mehr Mädchen fürs Tischtennis begeistern

Am Ende der sechs Module (Gewaltprävention, Konfliktmanagement & Medienkompetenz, Extremismus und Diskriminierung in Sport und Verein, Good Governance – demokratische Arbeit im Sport, Beratung im Sport und Interkulturelle Kompetenz) steht ein Praxisprojekt auf dem Programm.

Im Juniorteam habe man den Fokus auf Demokratie, indem man den Jugendlichen eine Stimme gebe. „Wir wollen wieder mehr Mädchen für Tischtennis begeistern“, erklärt Hörndlein. Laut Schneider baue das Juniorteam gerade ein Jugendnetzwerk auf, in allen 16 Bezirken sollen zwei Jugendsprecher eingeführt werden. „Es entscheiden Funktionäre, die weit weg von der Jugend sind“, gibt Schneider zu bedenken. „Die Jugend ist eine der wichtigsten Gruppen im Tischtennis“, ergänzt Hörndlein.

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