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Personal/Hintergrund  

Gestatten: Rita Lindner!

Durch Tochter Kerstin Schiedsrichterin geworden/Inzwischen für die SR-Ausbildung zuständig

Rita Lindner ist auch noch Beisitzerin Finanzen. Foto: Nils Rack

Als Verbandsfachwartin Schiedsrichter-Ausbildung, Schiedsrichterin und Beisitzerin Finanzen ist die Passauerin Rita Lindner gut ausgelastet. Momentan hofft die 67-Jährige, dass sich noch kurzfristig weitere Schiedsrichter-Anwärter zur nächsten Ausbildung anmelden, die an diesem Sonntag, 12. März, mit einem Webinar beginnt.

Samstag, 4. März, 15 Uhr: Eine Stunde vor Spielbeginn ist Rita Lindner vor Ort. Vor Ort bedeutet in Vilshofen, wo die einheimischen Herren in der Oberliga-Bayern gegen den FC Bayern München II antreten. Für die Oberschiedsrichter (OSR) bedeutet das, ab Spielbeginn 16 Uhr 2:40 Stunden Konzentration auf das Wesentliche haben. Lindner bringt das Spiel, bei dem es um den Abstieg geht, problemlos über die Bühne. Es ist ihr letzter Einsatz bei einem Punktspiel in dieser Saison, sollte nicht unerwartet ein Kollege oder eine Kollegin ausfallen. Für Lindner ist die Spielzeit damit jedoch nicht beendet, drei Einsätze sind bereits fix – Mitte April beim Deutschland-Pokal Mädchen in Regensburg, bei den internationalen Bayerischen Senioren-Meisterschaften in Ruhpolding und bei den DTTB-Mannschaftsmeisterschaften der Jugend 19 in Salzweg im Juni.

Bisher sind es zehn Schiedsrichter-Anwärter

Der nächste Termin für Lindner ist allerdings einer, der online stattfindet. An diesem Sonntag (12. März) startet die Schiedsrichter-Ausbildung mit einem Webinar, bisher sind zehn angemeldet. „Wir haben einen starken Rückgang an Schiedsrichtern, der Altersdurchschnitt ist sehr hoch“, hofft Lindner auf junges Blut. Dabei ist Lindner erst seit 13 Jahren Schiedsrichterin, zunächst auf Bezirksebene, später (Anfang 2012) dann auf Verbands- und nationaler Ebene (November 2014). Selbst hat sie nie gespielt, aber ihre beiden Kinder Roland (41) und Kerstin (38/inzwischen verheiratete Glaser und ebenfalls VFW SR-Ausbilderin), die sie stets begleitet hat. Als Kerstin 2007 Schiedsrichterin wurde, wurde nach gewisser Zeit ihr Ehrgeiz geweckt, es auch selbst zu versuchen. „Ich bin sozusagen eine Spätstarterin“, lacht Lindner. Den Nachwuchs will sie nach erfolgreicher Prüfung weiter begleiten, um ihn bei der Stange zu halten. Ein Schiedsrichter kann schnell aufsteigen, bis auf die TTBL, die ausschließlich auf nationale Schiedsrichter und höhere Lizenz setzt, sind alle Ligen möglich. „Die Regeln müssen einfach sitzen“, betont Lindner.

Mit viel Fingerspitzengefühl bei der Sache

Bei ihr sitzen sie, weswegen Lindner auch in der TTBL im Einsatz ist. Wie beispielweise Ende November vergangenen Jahres, als der TSV Bad Königshofen Meister Borussia Düsseldorf empfang. An das Match zwischen Yukiya Uda und Timo Boll erinnert sie sich gerne zurück, weil es tolle Ballwechsel gab und viel Spannung lieferte. Das Fünf-Satz-Match ging zweimal in die Verlängerung, die Halle tobte, obwohl Boll das bessere Ende für sich hatte. „Tischtennis ist ein schöner Sport, als Schiedsrichter ist man nah am Geschehen und sieht die Spitzenspieler aus kürzester Distanz“, schwärmt Lindner. Ihr Amt mache ihr Spaß und stärke das Selbstbewusstsein. „Man muss mit Kritik umgehen, aber auch Fehler eingestehen können“, beschreibt sie den Posten. Größtenteils seien die Spielerinnen und Spieler sehr fair, im Zweifel helfe ein bisschen Fingerspitzengefühl. „Dann wird man auch für seine gute Leistung gelobt und nicht nur für Fehler beschimpft.“ Bei einem falschen Aufschlag könne man auch erst ermahnen. „Man muss nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen“, drückt es Lindner bildhaft aus. „Man hat bei manchen Entscheidungen Spielraum, die man auch ausnutzen kann.“

Großer Garten wird im Sommer in Schuss gehalten

Die Zeit, die sie nicht in Sporthallen verbringt, nutzt sie, um in ihrer Rolle als Oma den drei Enkeln (zehn, acht und sechs Jahre) gerecht zu werden. Die Sommerpause von Juni bis September kommt Lindner ganz gelegen, denn dann verbringt sie viel Zeit in ihrem Garten. „Der ist mit 2300 Quadratmetern riesengroß. Dort kann ich Kraft schöpfen für Schiedsrichtereinsätze“, so Lindner. Viel Zeit für ausgiebige Urlaube bleibt da also nicht. „Maximal einmal im Jahr im Wohnwagen.“ 

Schließlich ist die 67-Jährige als Beisitzerin Finanzen im Team mit Vizepräsident Finanzen Wolfgang Popp auch noch für die Kontrolle der Überweisungen zuständig. „Diese gebe ich in letzter Instanz frei“, erklärt Lindner.

Die nächste Schiedsrichter-Ausbildung beginnt an diesem Sonntag, 12. März. Weiter geht es am Samstag, 20. Mai, mit einem kleinen Einsatz bei einem Bavarian TT-Race Turnier. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit der Prüfung am Samstag, 10. Juni. Wer diese besteht, ist offizieller Verbandsschiedsrichter des BTTV.  Anmeldung bei Kerstin Glaser (k.glaser.srlehre@gmail.com), die auch für Fragen im Vorfeld zur Verfügung steht. 

Beim TTBL-Spiel TSV Bad Königshofen gegen Borussia Düsseldorf im Einsatz gewesen: Rita Lindner (Zweite von links, links daneben Tochter Kerstin). Foto: Jürgen Renner

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