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Seniorensport  

„Erste Deutsche Meisterschaft war ein Mega-Erlebnis“

Christiane Ernst vom TSV Schwabhausen III hofft erneut auf eine Medaille/Mit Mixed-Partner schon bei der Bayerischen in Dillingen gespielt

Zum zweiten Mal bei einer DM dabei: Christiane Ernst vom TSV Schwabhausen. Foto: Jürgen Renner

Zum zweiten Mal bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren am kommenden Wochenende in Ahrensburg bei Hamburg ist Christiane Ernst vom TSV Schwabhausen III (15 Einsätze in dieser Saison in der Regionalliga Süd) dabei. Nach zweimal Bronze im vergangenen Jahr hängen die Trauben für die 44-Jährige in der neuen Altersklasse Seniorinnen 45 diesmal höher.

Hallo Christiane, du wolltest dich unbedingt wieder für die DM der Senioren qualifizieren, was dir Anfang Februar in Dillingen auch gelungen ist. Im Einzel-Finale bist du gegen Sabine Neldner im fünften Satz zwar in Führung gelegen, hast aber noch verloren. Im Doppel gab es Bronze mit Barbara Seiler (TTC Langweid). Wie fällt dein Resümee zu den „Bayerischen“ aus?

Wie erwähnt, das Ziel war die wiederholte Qualifikation für die Deutsche. Die habe ich nach dem Sieg gegen Christine Kampfinger im Halbfinale gesichert. Ich wusste im Vorfeld, dass es gegen Sabine im Finale schwer werden würde und unterlag ihr ja schon vergangenes Jahr bei den Bayerischen knapp in fünf Sätzen. Natürlich wäre ich gerne Bayerische Meisterin im Einzel geworden, aber mit Silber bin ich auch sehr zufrieden. Es war schade, dass Barbara und ich das Doppel-Halbfinale verloren haben, aber Andrea Ott und Daniela Schuhmacher sind eine eingespielte Kombi, waren einfach besser und nicht umsonst Titelverteidigerinnen.

Vergangenes Jahr warst du in Völklingen das erste Mal bei einer Senioren-DM. Zwei Bronzemedaillen sprangen dabei heraus, dabei hast du zu Protokoll gegeben, dass du viele neue Leute aus ganz Deutschland kennengelernt hast. Wie war es rückblickend?

Meine erste Deutsche Meisterschaft überhaupt war ein Mega-Erlebnis. Leute außerhalb Süddeutschlands, außerhalb der Regionalliga und auch aus anderen Altersklassen zu treffen, war sehr spannend. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt, aber ich wurde positiv überrascht. Mein Ziel war vergangenes Jahr einmal auf’s Treppchen zu steigen, die zwei Medaillen haben meine sportlichen Erwartungen sogar übertroffen.

Nun geht es in ein paar Tagen nach Ahrensburg bei Hamburg zur DM. Mit welchen Erwartungen und Ambitionen fährst du gen Norden?

Ich habe altersbedingt ja die Klasse gewechselt und vergangenes Jahr schon festgestellt, dass die 45er-Klasse stärker besetzt ist als die der 40er. Vergangenes Jahr war ich an Nummer 3 gesetzt und diese Setzung konnte ich mit Bronze erfüllen. Heuer finde ich mich auf der Setzliste deutlich weiter hinten (Anm.: Nummer 9). Mein Ziel ist es, im Einzel unter die besten Acht (Viertelfinale) zu kommen, im Doppel, wieder zusammen mit Barbara Seiler, müssen wir abwarten, welche Gegner wir in Runde 1 (Anm.: Sandra Opitz/Le Ai Trinh Tran) und dann eventuell 2 bekommen. Alle Ergebnisse hängen stark von der Auslosung und der Tagesform ab.

Im Mixed hast du dir 2022 einen Partner zulosen lassen, dessen Spielsystem nicht zu dir passte, wie du damals gemeint hast. Hast du diesmal eine „Partnerwahl“ im Vorfeld getroffen?

Ja ich habe mit Markus Taeffner (Anm.: Spieler der DJK Altdorf) schon heuer bei den Bayerischen zusammengespielt. Dort haben wir uns gut verstanden und gleich noch in Dillingen das Mixed für die Deutsche klar gemacht. Ich denke, unsere Spielsysteme passen ganz gut zusammen. Es wird aber davon abhängen, wie uns das Spielsystem unserer Gegner liegt.

Bei der DM wärst du eigentlich schon 2020 gewesen, aber durch Corona brauchte es drei Anläufe. Die Teilnahme allein sei ein Erlebnis gewesen, die entspannte Atmosphäre hast du lobend erwähnt. Warum spielst du gerne bei den Deutschen mit?

Ich spiele gerne bei den Senioren, denn im Spiel herrscht ein gesunder Ehrgeiz. Das ist legitim, aber abseits des sportlichen Wettstreits ist die Stimmung sehr gelöst und Gespräche abseits des Sports sehr abwechslungsreich. Zudem ist die Gruppendynamik unter den bayerischen Teilnehmern sehr schön. Zu sehen, dass andere Teilnehmer des BTTV, mit denen man vielleicht vorher weniger zu tun hatte, beim eigenen Spiel zuschauen und umgekehrt natürlich auch, finde ich toll.

Wie kam es dazu, dass du 2020 auf den Senioren-Zug aufgesprungen bist? Von Alter her hättest du ja bereits 2018 mitwirken können…

Der Anreiz war 2020 die Deutsche, die ja eigentlich in Dillingen hätte stattfinden sollen. Da wäre ein Heimspiel für die Premiere schon schön gewesen. Aber diese Meisterschaften fielen bekanntermaßen wie so vieles andere Corona zum Opfer. Vorher fühlte ich mich noch nicht wie eine “Seniorin” (lacht).

Du bist eine Angriffsspielerin. Kommt dir das bei der DM zugute, weil viele Abwehr spielen?

Nein, Abwehrspielerinnen sind wie auch in der Regionalliga eher die Ausnahme bei den Damen. In den Altersklassen, in denen ich bisher angetreten bin, dominieren noch deutlich die Offensivspielerinnen.

Hamburg ist immer eine Reise wert. Wirst du nur für die DM hochfahren oder davor/danach noch ein paar Tage dranhängen?

Ich werde mit einem Anreise- und einem Abreisetag nur zur Deutschen hochfahren.

Seit 1998 spielst du beim TSV Schwabhausen und seit vielen Jahren auch in der Regionalliga Süd in der zweiten und momentan dritten Mannschaft. Was zeichnet den TSV für dich aus?

In den 25 Jahren in Schwabhausen habe ich viele nette, liebenswerte Menschen jeden Alters kennengelernt. Der mannschaftsübergreifende Zusammenhalt und die „Führungsmannschaft” mit Helmut Pfeil an der Spitze sind ein sehr wichtiger Faktor. Leider haben die Treffen außerhalb der eigenen Spiele in meinen Augen auch sehr unter Corona gelitten.

Bekanntlich wechselt die TT-Abteilung des TSV zur neuen Saison zum TSV Dachau. Ein richtiger und sinnvoller Schritt? Wie nimmst du die Stimmung im Verein hierzu wahr?

Ich denke mit Blick auf die nahe Zukunft ist das sicher ein richtiger und sinnvoller Schritt. Ich hatte bisher wenig Zeit, mit anderen Schwabhauser Spielern über die Zukunft in Dachau zu sprechen. Aber mit denen ich gesprochen habe, bei denen ist herrscht Zuversicht. Unter Leitung von Helmut Pfeil zusammen mit den Verantwortlichen vom TSV Dachau 65 werden wir den Wechsel sicher gut meistern und ich blicke positiv in die Zukunft.

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