Im Rahmen eines Promotion-Events zu den European Championships war Dimitrij Ovtcharov auf Stippvisite in München. In der Rudi-Sedlmayer-Halle, wo auch die Tischtennis-Wettbewerbe stattfinden werden, zeigte der 33-Jährige zwei Schulklassen das kleine Einmaleins des Tischtennis.
Die Klassen 9a und 10b des Gymnasiums Nord (Eliteschule des Sports) mit ihren Lehrern Florian Schweikart und Matthias Bauer durften in Kooperation mit dem BTTV im Rahmen der Future Class of 22 den deutschen EM-Starter hautnah erleben. Ein paar Schüler spielen selbst Tischtennis, ansonsten war die Bandbreite mit Hockey, Fußball, Schwimmen und Volleyball recht groß.
Zur Unterstützung war U21-Kadermitglied Nico Longhino (FC Bayern München) dabei, der den Schülerinnen und Schüler zunächst zeigte, was bei einem Vorhandkonter zu beachten ist. „Nicht zu aufrecht sein, leicht in die Knie gehen. Und der Arm sollte nicht zu weit vom Körper weg sein“, lautete sein Ratschlag. Die Schüler lauschten ihm aufmerksam und freuten sich über den kurzfristigen Unterricht der anderen Art. „Das war tatsächlich sehr spontan. Wir wurden gestern gefragt, ob wir mit einer Klasse vorbeikommen können“, erklärte Bauer. „Für die Leistungsklassen ist das ein schönes Event.“
„Gemeiner“ Netzroller
Nachdem sich alle warm gespielt hatten, durften die Nachwuchssportler gegen Ovtcharov antreten. „Hast du schon Tischtennis gespielt“, fragte er einen Schüler. „Ja“, lautete die Antwort. „Sieht man“, erwiderte Ovtcharov, der kurz danach einen Netzroller einstecken musste. „Gemein“, entfuhr es ihm. Ein Schüler ist mit derart viel Feuereifer dabei, dass ihm doch glatt nach einem Schlag das Handy aus der Hosentasche fällt.
Als Schweikart mit Ovtcharov ein paar Ballwechsel hat, fragt er ihn, wer ihn in jungen Jahren trainiert hat. „Das war immer mein Vater“, so der Tischtenniscrack, der in der kommenden Runde für den TTC Neu-Ulm im Einsatz sein wird. „Hast du Wikipedia nicht genau gelesen“, witzelte Bauer in Richtung seines Lehrerkollegen. Nun ist Bauer an der Reihe und wünscht sich von Ovtcharov einen Aufschlag, wie er ihn sonst auch macht. Erst der fünfte Ball landet - nach Tipps von Ovtcharov - auf dem Tisch und nicht auf dem Hallenboden.
Dreykorn zeigt keinen Respekt
Zu den Schülern gehört neben Konrad Haase (LK1-Kadermitglied, SB Versbach) unter anderem Maximilian Dreher, der für die 2. Mannschaft des TSV Bad Königshofen in der Regionalliga spielt. „Es ist schön, wenn man gegen Ovtcharov spielen kann. Er hat die Basics gezeigt und seine gute Rückhand“, sagt der 16-Jährige. Nach mehreren Ballwechseln attestiert Dreher Ovtcharov im Vergleich zu anderen Gegnern „mehr Spin und Qualität in den Schlägen.“ Keinen Respekt zeigt Linus Dreykorn (TSV Kornburg/TV Etwashausen) und einmal sein Können, was Ovtacharov mit „stark“ quittiert. „Cool, dass Dimitrij vorbeigeschaut hat. Es fühlt sich toll an, mal gegen ihn zu spielen“, schwärmt er.
Danach durften alle Schülerinnen und Schüler noch das Sportabzeichnen machen und erhielten als Belohnung eine kleine Blackroll. Das Schnuppern war jedoch noch nicht vorbei, beim Rundlauf winkten ein paar Preise. Ovtcharov wird dabei, als er unter den letzten Vier ist, hinausgekegelt.
Der 33-Jährige verteilte noch persönlich signierte Notizbücher – und Eintrittskarten für die European Championships. Die Schülerinnen und Schüler können nun frei entscheiden, wann sie ihn bei der EM bewundern wollen. Und sich dann an einen Juli-Tag erinnern, als sie ihm ganz nah waren.
