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Bavarian TT-Race  

Mathias Ullrich: Ganz auf kleine, weiße Bälle fokussiert

Mit seinem Team auf Meisterschaftskurs/Golf als gemeinsames Hobby mit Freundin Jutta

Mathias Ullrich (links) gemeinsam mit BTTV-Präsident Konrad Grillmeyer bei der Siegerehrung. Fotos: Erik Thomas

Oops! I did it again – sang vor ein paar Jahren Britney Spears. Er hat es nochmals getan – die Rede ist von Mathias Ullrich vom TV 1848 Schwabach, der seinen Erfolg beim Finale des Bavarian TT-Race von 2016 wiederholen konnte. Der 34-Jährige ist damit der zweite Spieler nach Christian Fredrich (2017 und 2020), welcher das Finalturnier zum zweiten Mal gewinnen konnte.

Geschenkt wurde ihm dabei nichts. War damals (als Spieler des SB Versbach) Michael Frick sein härtester Widersacher, so musste er sich diesmal der Konkurrenz mit den Namen Jerome Fisher, Niklas Klein und Anna Ledwoch erwehren. Gegen den späteren Zweiten und Abwehrspezialist Klein verlor Ullrich den zweiten Satz, gegen Fisher gewann er zwar 3:0, aber zwei Sätze (13:11, 14:12) gingen in die Verlängerung. „Im zweiten Satz lag ich gegen ihn 4:6 hinten, ich musste also alles geben. Vor drei Wochen hatte er mich noch geschlagen“, so Ullrich.

Die Routine einfließen kann

Das entscheidende Match war deshalb das vierte Spiel gegen die 15-jährige Ledwoch, die zunächst mit 11:9 und 11:7 scheinbar auf die Siegerstraße einbog. Doch Ullrich packte sein Kämpferherz aus, glich mit 11:7 und 12:10 auf 2:2 nach Sätzen aus, um am Ende mit 11:4 die Jugendliche zu bezwingen. „Einen 0:2-Rückstand noch umzubiegen, das schafft man nicht jeden Tag“, sagt Ullrich stolz. „Anna war zunächst überm Tisch viel besser. Ich habe deshalb versucht, anders zu spielen, das Tempo zu wechseln und meine Routine einfließen zu lassen. Dadurch bin ich besser reingekommen und wurde bei manchen Schlägen sicherer. Erst habe ich nur reagiert, ab dem dritten Satz war ich auf Augenhöhe.“ Somit stand wie vor sechs Jahren eine 6:0-Bilanz am Ende zu Buche.

Im Vergleich zu 2016 war er nach eigener Aussage besser drauf, „weil ich das Finale entspannter angegangen bin.“ Auch vor sechs Jahren gab es enge Sätze, mit der Zeit hat er sich die Nervenstärke erarbeitet. „Wenn man bei der Race-Serie über 60 Turniere spielt, gibt es viele Spiele in fünf Sätzen. Dadurch wird man mental stärker.“

Mit Anspannung zu den Series Finals

Anders als 2016 ist das gewonnene Finale nicht der Abschluss unter die Race-Saison, sondern mit den Series Finals Mitte Januar auf Fuerteventura wartet das Sahnehäubchen auf ihn. „Ich werde eine neue Insel kennenlernen und hoffe auf eine schöne Zeit“, blickt Ullrich in die nahe Zukunft. „Ich werde mit einer gewissen Anspannung in die Spiele gehen und will unter der bayerischen Flagge etwas leisten.“

Mit seinem Team steht er in der Bezirksoberliga derzeit mit 7:1-Punkten an der Tabellenspitze und hat in den Einzeln eine tadellose 8:0-Bilanz. Die Meisterschaft ist nach dem Abstieg auch das ausgegebene Ziel. „Die nächsten Spiele werden richtungsweisend sein. Aktuell sind wir blendend aufgestellt, nachdem wir in der Halbserie durch ein paar blöde Ergebnisse abgestiegen sind.“

Seit Anfang 2021 ist er Abteilungsleiter beim TVS. „Das ist aus der Not geboren, weil mein Vorgänger aus privaten Gründen aufgehört hat“, erinnert sich. Weil er als Tischtennis-verrückt galt (und gilt), wurde ihm der Posten schmackhaft gemacht. 16 Teams stellt der TV Schwabach, weswegen einiges an ehrenamtlicher Arbeit anfällt. „Doch zum Glück habe ich ein großes Vorstandsteam“, betont Ullrich.

Ullrich ist Finanzreferent beim DTTB

Als Spieler ist er schon etwas herumgekommen. TSV Gersthofen, TSV Aichach, TTC Langweid, nochmals TSV Gersthofen, SV DJK Unterspiesheim und eben SB Versbach heißen seine Ex-Vereine, vor fünf Jahren ist er nun in Schwabach heimisch geworden. „Das waren berufsbedingte Veränderungen.“ Apropos Beruf: Auch hier hat Ullrich mit Tischtennis zu tun, seit 2018 ist er Finanzreferent beim DTTB.

Der kleine, weiße Ball spielt also eine große Rolle in seinem Leben. Und das neuerdings in doppelter Hinsicht. Denn seit ein paar Monaten spielt er zusammen mit seiner Freundin Jutta Golf. „Da bin ich ziemlich aktiv. Es ist doch schön, wenn man zu zweit ein Hobby betreiben kann. Der Sport ist aber genauso anstrengend wie Tischtennis.“ Nächstes Jahr wollen sie auch Turniere spielen, statt TTR-Punkten zählt dann Ullrichs Handicap.

Doch keine Angst, Ullrich wird deshalb nicht weniger Tischtennis spielen, schließlich sind über all die Jahre viele Freundschaften entstanden. Sei es mit Michael Frick von 2016 oder aktuell mit Niklas Klein, mit dem er gemeinsam ein Auswärtsspiel von Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg besuchen will. Als kleiner Junge hatte er zunächst Fußball gespielt, bis ein Mitspieler ihn im Alter von 13 Jahren zum Tischtennis überredete. Keine schlechte Entscheidung.

Ullrich gewann am Samstag alle sechs Spiele.
Als Hauptpreis gab es ein Tablet aus den Händen des Sponsors, Roberto Kerbler von Fischer Business Technology.
Seit er 13 ist, spielt Ullrich Tischtennis.

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