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Neues aus den Vereinen  

Spielerwechsel-Überraschung im Kreis Kronach

Ex-Bundesligaspieler und erfolgreicher Seniorenakteur Reiner Kürschner kehrt zum FC Nordhalben zurück

Reiner Kürschner Foto: Hans Franz

Nordhalben – Mit Datum 31. Mai war im Tischtennissport die Wechselfrist für die betreffenden Spieler abgelaufen. Die entsprechenden Veränderungen können stets auf der Homepage des Verbandes entnommen werden. Blickt man dabei auf die im Kreis Kronach erfolgten Wechsel, dann sticht ein Name besonders ins Auge, und zwar der von Reiner Kürschner. Der Nordhalbener dürfte wohl der stärkste Akteur des Frankenwaldes sein, jedenfalls ist er der erfolgreichste im Kreis Kronach. Erst vor wenigen Tagen konnte in unserer Zeitung gelesen werden, dass er mit den Senioren des TTC Tiefenlauter die Bronzemedaille bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften errang.

Für den Verein im Coburger Land hat der inzwischen 67-jährige auch schon seit dem Jahre 2012 bei den Herren im Punkt- und Pokalspielbetrieb, mit einer zweijährigen Unterbrechung (Wechsel zum TSV Windheim), aufgeschlagen. In der abgelaufenen Saison stand er mit dem TTC-Team in der Verbandsliga vor dem Titelgewinn, der aber aufgrund von Spielausfällen in der Schlussphase nicht zum Tragen kam. Im erwähnten Jahr 2012 war es auch, als Kürschner seinem Heimatverein, den FC Nordhalben, in Richtung Lautertal verließ. Der Grund war eine heftige Diskussion mit dem FC-Vereinsausschuss, der einen gewünschten Spielereinkauf für die seinerzeitige Bayernligamannschaft nicht zustimmte. Kürschner sah darin keine Chance mehr höherklassig zu bestehen und wandte nach mehreren Unstimmigkeiten dem FC den Rücken zu. Kürschner legt aber heute Wert darauf, dass diese seinerzeitigen Kontroversen nach erfolgten Aussprachen inzwischen bereinigt worden sind. Dies allein war aber nicht der Grund zu einer Rückkehr in die Klöppelgemeinde, wenngleich ihm der jetzige Schritt von Tiefenlauter zurück nach Nordhalben nicht leichtfiel. Zum einen erlebte er mit dem TTC viele schöne Erfolge, zum anderen stimmte die Kameradschaft im Team und zudem war das Verhältnis mit der Vereinsführung bestens. Kürschner hätte aufgrund seines hohen QTTR-Wertes von 1894 Punkten in der nächsten Saison im vorderen Paarkreuz des TTC spielen müssen. Eine Position die in der zweithöchsten bayerischen Liga gegen zum Teil jüngere ausländische Spieler viel Leistungsvermögen gefordert hätte. Diesen Anstrengungen wollte sich Kürschner auch nicht zuletzt wegen eines gesundheitlichen Hindernisses aber nicht mehr aussetzen. So lehnte er auch lukrative Angebote von anderen Vereinen, unter anderem vom Verbandsoberligisten TTC Rugendorf, ab.

Dass er nun aber in einer um vier Ligen niedriger angesiedelten Mannschaft im Einsatz ist, wirkt zunächst etwas befremdlich. Doch Kürschner hat dafür mehrere Gründe: Aufgrund seines Alters wäre die körperliche Belastung weiterhin enorm gewesen, familiär sind gewichtige Ereignisse eingetreten, die Spieltage sind nicht mehr am Wochenende, es entfällt die Fahrstrecke von 130 Kilometern. Unmissverständlich sagte er bei einem Gespräch: „Ich will und muss einfach etwas kürzertreten.“

Mehr durch Zufall kam es zu Gesprächen mit einem ehemaligen FC-Mitspieler, wo der Gedanke zur Rückkehr reifte. In der Zwischenzeit wurden Nägel mit Köpfen gemacht und Reiner Kürschner geht mit dem FC Nordhaben, der nach dem jüngsten Aufstieg in die Bezirksklasse A im Einsatz ist, auf Punktejagd. Eine Entscheidung die vor allem von seinen jetzigen Mitspielern Benjamin Stumpf, Gerhard Wachter und Thomas Schlee euphorisch aufgenommen wurde. Ob nun der Titelgewinn auf der Agenda steht: Dies sei vorerst nicht so relevant. Kürschner will auch erreichen, dass durch seine Rückkehr von seinen Erfahrungen die FC-Spieler profitieren und in der weiteren Zukunft die Abteilung wieder mehr Belebung, vor allen durch Nachwuchsspieler, erfährt. Seinen jetzigen Verein, dem TTC Tiefenlauter, kehrt er aber nicht gänzlich den Rücken. Dem TTC-Seniorenteam der AK 60 wird er weiterhin als Mitspieler zur Verfügung stehen

Die Auftritte und Stationen des seit 55 Jahren spielenden Tischtennisakteurs Reiner Kürschner geben Anlass auf einige seiner Erfolge zu blicken.

Beginn 1969 beim FC Nordhalben (bis 1978).

Danach Wechsel nach Neustadt/C. (Bayernliga und Aufsteiger in die 2. Bundesliga Süd).Von 1980 bis 1991 bei Steiner Optik Bayreuth (u.a. 1984 Meister in der 2. Bundesliga und Aufstieg in die 1. Bundesliga)

1991 Rückkehr zum FC Nordhalben (Aufstieg 2003/2004 von der Oberliga in die Regionalliga).

2012 Wechsel zum TTC Tiefenlauter.

2017 Wechsel zum TSV Windheim.

2019 zurück zum TTC Tiefenlauter.

Erfolge im Seniorenbereich:

Seit 1998 an 25 Bayerischen Meisterschaften in den Altersklassen 40, 50, 60 und 65 teilgenommen. Dabei insgesamt zehnmal Bayerischer Meister im Einzel, achtmal im Doppel und viermal im Mixed.
Seit 1998: 23-mal für die Deutschen Seniorenmeisterschaften qualifiziert. Hier bei der ersten Teilnahme 1998 Deutscher Meister im Einzel der AK 40. 2018 und 2022 Deutscher Meister im Doppel in der AK 60.
2011: Zweiter Platz im Doppel mit Rolf Eberhardt bei den Europameisterschaften in Liberec/Tschechien in der AK 50 bei mehr als 500 Startern.
2007 Oberfränkischer, Bayerischer, Süddeutscher und Deutscher Mannschaftsmeister in der AK 50 mit dem FC Nordhalben.
2017  Bayerischer und Deutscher Meister in der AK 60 mit dem TTC Tiefenlauter. hf

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