Coburg – Eine interessante Punkterunde 2024/25 verspricht die an diesem Wochenende beginnende Tischtennis-Landesligasaison der Herren zu werden. In dem 10er-Mannschaftsfeld sind nämlich mit dem TTC Rödental, TTC Tiefenlauter, TSV Unterlauter und TSV Untersiemau gleich vier Mannschaften aus dem Kreis Coburg vertreten. Die weiteren sechs Teams kommen aus den fünf Kreisen Bamberg (TSG 2005 Bamberg), Bayreuth (1. FC Bayreuth II und SV Mistelgau), Hof (TTC 1990 Hof), Kronach (TSV Windheim) und Lichtenfels (TTC Burgkunstadt).
Aufgrund der vier Coburger Vertreter stehen zugleich zwölf Derbys (Vor- und Rückrunde) auf dem Programm. Das erste Duell findet bereits an diesem Freitag, 13. September, um 20 Uhr beim Aufsteiger TSV Unterlauter gegen den TTC Rödental statt. Das zweite Nachbartreffen geht am 28. September beim TTC Rödental gegen den TSV Untersiemau über die Bühne. Eine der Fragen zum Saisonverlauf wird sein, schafft ein Coburger Vertreter den Aufstieg in die nächste höhere Verbandsliga? In der vergangenen Serie hat der FC Adler Weidhausen diesen Sprung erreicht. Bei dem starken Teilnehmerfeld gibt es für manches Team aber auch das Ziel, den Ligaverbleib zu sichern und nicht in den sauren Apfel des Abstiegs beißen zu müssen.
Nachdem der TSV Untersiemau nach dem Abstieg in der Serie 2022/23 die sofortige Rückkehr in die Verbandsliga in der vergangenen Saison wegen zwei fehlender Punkte verpasst hat, nimmt er jedenfalls neuen Anlauf. Mannschaftsführer Fabian Markert macht auch keinen Hehl daraus, dass man die Verbandsliga-Rückkehr im Visier hat. Wichtigste Voraussetzung hierfür ist aber, dass die Spieler von Verletzungen verschont bleiben. Mit Blick auf das Stammteam stellt Markert fest, dass der TSV mit Julian Heinrichs seinen zweitstärksten Spieler verloren hat (Anmerkung - wechselt zum SB Versbach III/Verbandsliga). Kompensiert wird dieser Abgang mit Rückkehrer Markus Gundel vom TSV Bad Rodach, der bis vor zwei Jahren maßgenblich Jahr für Jahr am Verbandsligaverbleib Anteil hatte. Hinzukommt mit Frank Zeller (TTV 45 Altenkunstadt) ein erfahrener Oldie und amtierender deutscher Senioren Para-Meister. Demnach hat die Mannschaft folgendes Bild: Michal Bozek, Markert, Gundel, Zeller und Gabriel Funk). Markert: „Unser Vorteil liegt in der Breite, sodass wir taktisch gut gegen die Topteams die Mannschaft aufstellen und bei einem Ausfall diesen am ehesten kompensieren können.“ Die Liga schätzt der TSV-Mannschaftsführer stärker als in der vergangenen Saison ein, wobei er zu den Mitfavoriten die beiden Absteiger TSG 2005 Bamberg und TTC Tiefenlauter zählt. „Mit dem Auswärtsspiel in Rödental (Anm.: am 28. September) und dem Kirchweihspiel gegen Unterlauter (Anm.: am 12. Oktober) haben wir gleich zwei gefährliche Gegner, die an guten Tagen jede Mannschaft schlagen können. Demnach gibt es für uns ab dem ersten Aufschlag nur Vollgas.“
Ein anderes Ziel als der TSV Untersiemau, nämlich den Klassenerhalt, hat der TTC Rödental, obwohl er in der vergangenen Saison den respektablen vierten Tabellenplatz (noch) belegte. Mannschaftsführer Jan Schwadtke: „Nach der völlig verrückten Schlussphase in der letzten Saison, versuchen wir diesmal einen besseren Start zu erwischen, damit wir nicht wieder das ganze Jahr hinterherrennen müssen. Unser Auftaktprogramm hat es allerdings gleich mal in sich.“ Grundsätzlich schätzt Schwadtke die Liga ausgeglichener ein als im Vorjahr. Dies vor allem auch aufgrund des freiwilligen Abstiegs von Tiefenlauter und den starken, unberechenbaren Aufsteigern aus Unterlauter und Bayreuth. „Wir geben jedenfalls alles und bleiben vorsichtig optimistisch“, so der TTC-Mannschaftsführer.
Wie es bei einem Aufsteiger in der Regel üblich ist, so ist auch beim Bezirksoberliga-Meister und Liganeuling TSV Unterlauter die momentane Zielvorgabe der Ligaverbleib. Mannschaftsführer Anton Kleiner: „Wir versuchen uns gut zu verkaufen und die Klasse zu erhalten.“ Für eine Überraschung sorgte der TSV mit dem Zugang von Max Keller, der vom TSV Bad Königshofen (Regionalliga) wieder zu seinem Heimatverein zurückkehrt. Mit seinem TTR-Leistungswert von 1923 Punkten gehört er zum Top-Trio der Liga. Im TSV-Stammquartett verbleiben Kleiner, Sebastian Probst und Lukas Stang. In die zweite Formation (Bezirksliga) verabschiedet sich somit Clemens Haake. Nochmals Anton Kleiner. „Wir schätzen uns als Underdog ein. Wir nehmen aber die Herausforderung an, sind extrem gespannt auf die neue Liga und die neuen Gegner.“
In der vergangenen Saison hat der TTC Tiefenlauter in der höheren Verbandsliga noch um die Meisterschaft mitgespielt. Doch wesentlich verändert sieht nunmehr das Team nach dem Abgang der Routiniers Reiner Kürschner und Wolfgang Buckreus aus. Hierzu Vorsitzender Hans-Albert Braemer: „Als dies bekannt wurde, reifte frühzeitig und nicht etwa kurzfristig der Gedanke sich freiwillig in die, um eine Klasse niedrigere Landesliga zurückzugehen. Hinzu kommt bei uns, dass Spitzenspieler Trifon Lengerov aufgrund seiner Tätigkeit als Landestrainer für Para-Tischtennis nicht ständig zur Verfügung steht.“ So kommt es nun, dass Jürgen Forkel ins Spitzenpaarkreuz aufrücken muss sowie mit Kai Müller und dem stellvertretenden Vorsitzenden Martin Deffner zwei bisherige Bezirksoberligaspieler zum Stammquartett gehören. Während die Konkurrenz den TTC Tiefenlauter mit zu den Favoriten zählt, nennt Hans-Albert Braemer als klares Ziel den Klassenerhalt. In Anbetracht dieser beiden Sichtweisen stellt sich die Frage, ob der TTC die Wundertüte der Landesliga Nordnordost ist.
Die Vorrundentermine der Coburger Derbys: Unterlauter – Rödental (13. September), Rödental – Untersiemau (28. September), Untersiemau – Unterlauter (12. Oktober), Untersiemau – Tiefenlauter (2. November), Tiefenlauter – Unterlauter (16. November), Tiefenlauter – Rödental (23. November). hf / Hans Franz