Dachau – Es gibt Spiele, an die erinnert man sich, egal ob sie positiv oder negativ ausfallen, noch sehr lange. Genau dieser Fall dürfte für Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen zutreffen, die im Oberbayernderby beim TSV Dachau 65 zum Rückrundenauftakt eine mehr als unglückliche 3:6 Auswärtsniederlage hinnehmen mussten. Bis auf eine Begegnung endeten nämlich alle Fünfsatzspiele zu Ungunsten des heimischen Quartetts.
Im Gegensatz zur Vorrunde konnten Kolbermoors Damen beide Eingangsdoppel für sich entscheiden, wobei das Duo Gotsch/Lang hier noch das Glück auf ihrer Seite hatte. Nach einem 0:2 Satzrückstand glichen sie gegen Sabine Winter und Naomi Pranjkovic zunächst aus, führten im Entscheidungssatz beim Seitenwechsel mit 5:4 und hatten am Ende knapp die Nase mit 11:9 vorne.
„Die 2:0 Führung war zwar überraschend aber super für uns“, erklärte Kolbermoors Trainer Michael Fuchs nach dem Spiel.
Was er aber in den Einzeln miterleben musste, hat ihn sicherlich nicht gefallen. Die Viersatzniederlage von Hana Arapovic konnte noch einigermaßen verkraften, denn die Koreanerin Seoyoung spielte über weite Strecken überragend.
Aber die Niederlage von Annett Kaufmann gegen Sabine Winter hatte ihn doch ein wenig gewurmt. Sein Schützling schaffte es in einem Duell auf Augenhöhe zum 2:2 auszugleichen, führte im fünften Durchgang beim Seitenwechsel mit 5:2 und verlor mit 7:11. „Sie hat sehr gut gespielt, aber es fehlte ihr das Quäntchen Glück“, so Fuchs.
Dies war auch bei Kristin Lang der Fall, die gegen Koharu Itagaki ebenfalls zum 2:2 ausglich und im Entscheidungssatz mit 5:4 beim Seitenwechsel führte. Letztlich musste sie sich doch mit 9:11 beugen.
Als dann Qianhong gegen Naomi Pranjkovic zum 3:3 ausgleichen konnte, schien es, als könnte sich Kolbermoors Bemühen für den Rest der Begegnung positiv auswirken. Doch die Glücksgöttin Fortuna hatte sich an diesem Tag in jeder Hinsicht auf Dachaus Seite gewandt.
Pechvogel war einmal mehr Annett Kaufmann, die gegen Seoyoung Byun im Entscheidungssatz mit 5:4 führte und dann doch mit 8:11 das Nachsehen hatte.
Das wohl kurioseste Spiel dürften die Zuschauer zwischen Hana Arapovic und Sabine Winter erlebt haben. Einerseits wurde die Kroatin im ersten Satz mit 1:11 überfahren, andererseits gelang ihr dieses Kunststück mit einem 11:3 Sieg im zweiten Satz. Dennoch ging Winter nach vier Sätzen als Siegerin von der Platte.
Aber auch im nächsten Duell lief wieder alles für Dachau. „Hongi“ Gotsch gelang es, im vierten Satz gegen Koharu Itagaki vier Matchbälle abzuwehren um dann ihrerseits mit 13:11 zu gewinnen. Im Entscheidungssatz lag sie beim Seitenwechsel noch mit 4:5 im Rückstand, hatte beim Stand von 10:8 sogar zwei Matchbälle. Diese vergab sie und verlor mit 10:12 zum Endstand von 3:6.
„Aus unserer Sicht war es eine unglückliche Niederlage. Ich kann unserer Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen, sie hat super gespielt. Dachau ist zudem mit Sabine Winter und der Koreanerin Seoyoung Byun sehr gut besetzt. Deshalb zähle ich das Team, wenn die beiden Akteurinnen mitspielen, zu den besten Mannschaften der Liga“, erklärte Fuchs.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten:
Doppel: Kaufmann/Arapovic, Gotsch/Lang (je 1);
Einzel: Gotsch (1)
Bericht und Foto: Gerhard Erlich









